Reverse Mentoring: Wissensaustausch auf Augenhöhe

Digitale Trends und Innovationen spielen eine immer größere Rolle in unserem Berufsalltag, was auch die Diskussion über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz deutlich zeigt. Um alle mitzunehmen, ist der Wissenstransfer zwischen den Generationen von entscheidender Bedeutung. Mit unserem Programm „Reverse Mentoring“ möchten wir genau das fördern. Führungskräfte lernen als Tandempartner von Nachwuchskräften mehr über die Generation Z sowie den Umgang mit Social Media, digitalen Plattformen und kollaborativen Tools. Die meist jüngeren Mentees profitieren wiederum von den langjährigen Erfahrungen ihrer älteren Kolleginnen und Kollegen.

Reverse-Mentoring verbessert das Verständnis für verschiedene Sichtweisen und fördert die bereichsübergreifende Zusammenarbeit. Zudem trägt es dazu bei, Vorurteile abzubauen und die Arbeitsumgebung inklusiver zu gestalten. Ein Beispiel für ein erfolgreiches Mentor-Mentee-Tandem sind Sukhi Virk und Michael Lichtenberg. Sukhi hat erfolgreich den Dualen Abschluss in unserer Bank absolviert. Michael ist ein erfahrener Abteilungsleiter im Bereich Bank-Finanzen der DZ BANK. Wir haben beide nach ihren Erfahrungen gefragt und welche Erkenntnisse sie für ihren Alltag gewonnen haben.  

Sukhi Virk

Warum habt Ihr Euch beim Reverse Mentoring Programm angemeldet?
Sukhi: Ich wollte einer Führungskraft helfen, die neuen Technologien besser zu verstehen und sie in der Praxis anzuwenden. Gleichzeitig war es mir wichtig, dass mein Mentee die Welt der Generation Y/Z besser kennenlernt.

Michael: Mich hat besonders interessiert, welche Erwartungen junge Mitarbeitende an ihre Führungskräfte haben. Darüber hinaus hatte ich den Wunsch, einen umfassenden Einblick in die verschiedenen Tools zur Gestaltung von virtuellen Workshops und Meetings zu erlangen, um mich auf diesem Gebiet zu verbessern.

Michael Lichtenberg

Über welche Themen habt ihr im Mentoring gesprochen?
Michael: Sukhi hat mir die Werte und Erwartungen an die Arbeitswelt von Young Professionals nähergebracht. Ich bin wirklich sehr beeindruckt von ihrer Fähigkeit, die Sachverhalte auf den Punkt zu bringen und für mich verständlich zu erläutern. Gleichzeitig konnte Sukhi sich sehr gut in meine Perspektive als erfahrene Führungskraft versetzen. Für uns beide war das Reverse Mentoring eine Begegnung auf Augenhöhe.

Sukhi: Ich habe Michael die Vorteile und Potenziale der Technologien und Tools aufgezeigt und ihm insbesondere die sozialen Netzwerke und zugehörigen Apps erklärt. Gemeinsam haben wir über allgemeine und bankbezogene digitale Trends diskutiert und besprochen, wie wir diese für die Bank einsetzen können.

Wie habt ihr eure Mentoring-Sessions gestaltet?
Michael: Jeder durfte im Vorfeld seine Wünsche und Erwartungen offen äußern. Da Sukhi wegen ihrer Bachelorarbeit zeitlich sehr eingeschränkt war, haben wir praktisch einen Intensivkurs via Teams durchgeführt.

Sukhi: Ich habe die Gelegenheit genutzt, im Rahmen meiner Bachelorthesis Michael zu seiner Sicht auf das Thema Soziale Netzwerke zu befragen. Allerdings haben wir die Sessions insgesamt eher spontan gestaltet, je nach Lust und Laune.

Was war für Euch das größte Learning während eures Mentoring-Durchlaufs?
Sukhi: Es hat mich sehr gefreut, dass sich Michael als Führungskraft für uns jüngere Mitarbeitende interessiert und mehr über unsere Generation lernen und verstehen will. Außerdem ist es ein tolles Gefühl, anderen etwas beizubringen. Mein größtes Learning war sicherlich, die Aufgaben eines Abteilungsleiters aus der Nähe kennenzulernen und was es bedeutet, eine Gruppe und ein Team zu führen.

Michael: Das Mentoring hat mir die Sorge genommen, den Anschluss zu verlieren. Die grundlegenden Herausforderungen in der Arbeitswelt sind generationsübergreifend sehr ähnlich. Es ist wichtig, dass wir in einen konstruktiven Dialog gehen, voneinander lernen und uns gemeinsam weiterentwickeln. Zudem bin ich begeistert von der positiven und nach vorn gerichteten Energie meiner jungen Kollegin. Aufgrund meiner Erfahrung kann ich allen Kollegen nur empfehlen, die Möglichkeit des Reverse Mentoring zu nutzen. Auch an dieser Stelle möchte ich, liebe Sukhi, Dir nochmals herzlich danken ...