Geldwäscheprävention bleibt noch lange ein Peoplebusiness

Charlotte Meuter und Nemanja Zaric mit Abteilungsleiterin Ketty Camuffo (Mitte).

Unter Know Your Customer, kurz KYC (Kenne Deinen Kunden), versteht man die Identifizierung und Überprüfung von Neu- und Bestandskunden auf Basis geldwäscherechtlicher Anforderungen. „Für die Bank bekommt dieses Thema einen immer höheren Stellenwert, nicht nur um Schaden und Risiken abzuwenden, sondern auch weil die Bankenaufsicht das Thema KYC ganz oben auf ihre Agenda gesetzt hat. Zudem wurden die Anforderungen an die Banken erheblich verschärft“, beschreibt Ketty Camuffo die Situation. Sie ist Abteilungsleiterin der Einheit Business Partner Management im Bereich Payments & Accounts, die sich im Rahmen des Client Lifecycle Management schon seit Jahren mit KYC beschäftigt. Für die regulatorische Arbeit in der Abteilung gibt es zwar mittlerweile teilweise digitale, automatisierte Unterstützungen. Für Camuffo ist der menschliche Durch- und Überblick aber alternativlos, „weil die Fälle sich immer wieder unterscheiden.“

Um auch den Anforderungen der Aufsicht gerecht zu werden, hat die bankinterne Taskforce Geldwäsche- und Betrugsprävention im letzten Jahr für KYC insgesamt 45 zusätzliche Stellen für die Bereiche Payments & Accounts und Compliance bewilligt. Zudem wird die Abteilung PAB zum 1. Juli 2023 direkt unter der Vorständin Ulrike Brouzi aufgehängt, die für die Bekämpfung von Geldwäsche insgesamt zuständig ist. „Das Recruiting läuft ziemlich gut, die Hälfte der Stellen konnte trotz eines sehr anspruchsvollen Bewerbermarktes besetzt werden.“ Für Camuffo bedient die Arbeit mit regulatorischen Themen nicht nur einen Zeitgeist. Auch für Berufsanfänger ist das der ideale Einstieg: „Wir haben aktuell noch 20 Stellen, die besetzt werden müssen. Wenn sich jemand für einen Einstieg in die Finanzbranche interessiert, dann ist KYC eine sehr gute Wahl. Und auch ein guter Grund für eine persönliche Empfehlung im privaten Umfeld für eine Bewerbung bei der Bank.“ Über ihre Einstellung, Motivation und Entscheidung für die Bank und für dieses Arbeitsfeld, darüber haben wir mit den beiden neuen KYC-Kollegen Charlotte Meuter (29) und Nemanja Zaric (33) gesprochen. Meuter arbeitet seit sechs Monaten in Düsseldorf und Zaric seit zwei Jahren in Frankfurt im Bereich Payments & Accounts.

Frau Meuter und Herr Zaric, warum haben Sie die DZ BANK als Arbeitgeber gewählt?

Charlotte Meuter: Genossenschaftliche Werte waren mir vorher bekannt – aber nicht die entscheidenden Gründe für meine Bewerbung. Es gab Menschen in meinem Umfeld, passenderweise DZ BANK Kollegen, die meinten, ich würde gut in die Bank und diesen Job passen. Und die haben mir dann den Weg durch eine Empfehlung geebnet. Ich würde mich niemals bei einem Start-up bewerben, wo ich nicht wüsste, wie die Lage in einem Jahr aussieht. Bei der DZ BANK weiß ich, was ich habe und wo ich bin.

Nemanja Zaric: Der Einstieg in die DZ BANK und damit in die genossenschaftliche Welt lief über VR Payment. Ich war bei einem bekannten Wettbewerber und die Zahlungsverkehrsdienstleister sind eine überschaubare Branche. Bei mir hat sich immer wieder der Eindruck bestätigt: Bei den Genossen läuft alles super, alles ist strukturiert und dabei bodenständig. Mich hat das überzeugt und ich habe mich dann direkt bei der DZ BANK beworben, bin 2021 gestartet - mitten in der Corona-Pandemie.

Was interessiert Sie besonders an den regulatorischen Themen wie Geldwäsche?

Nemanja Zaric: Nach meinem Studium bin ich bei einem Payment-Service-Provider in die Risikomanagement-Abteilung eingestiegen. Da gab es einen Kollegen, der auch der Geldwäschebeauftragte war und er hat das mehr oder weniger im Alleingang gemacht. Ich sollte ihn unterstützen – und ganz ehrlich, die Arbeit war von Anfang an super interessant. Das Thema hat mich nicht mehr losgelassen. Geldwäsche ist einfach spannend. Da muss man nicht nur an die Versteigerung von Bushidos Villa denken. So bin ich dann zur Geldwäscheprävention gekommen.

Charlotte Meuter: Erfahrungen in Sachen Regulatorik und Geldwäscheprävention habe ich vom vorherigen Arbeitgeber mitgebracht. Genauigkeit ist für mich schon immer wichtig gewesen. Und der Rundumblick ist bei mir auch eingebaut. Ich erfasse die Zusammenhänge und erkenne, warum es Abweichungen gibt. Das sind die besten Voraussetzungen für eine Arbeit im regulatorischen Umfeld.

Manche sagen, dass regulatorische Arbeit staubtrocken ist. Ist das wirklich so?

Charlotte Meuter: Regulatorik ist ja schon speziell. Den Job muss man lieben, sonst kann man ihn nicht machen. Aber ganz so trocken, wie vermutet, ist die Arbeit in unserer Abteilung eben nicht. Wir sind häufig auch praktisch unterwegs und haben regelmäßigen Kontakt und Austausch etwa mit der Kundenbetreuung, also der Marktseite in KI, SF, alle Firmenkunden, TM, GB und natürlich auch Kredit …

Nemanja Zaric: … und wir betreuen auch die Auslandsfilialen, wenn es um mögliche Fälle mit deutschen Kunden geht. Und wie interessant und abwechslungsreich das ist, kann sich jeder vorstellen.

Was sind Ihre beruflichen Ziele für die Zukunft? Welche Möglichkeiten eröffnet Ihnen Ihre Arbeit im Rahmen des KYC?


Charlotte Meuter: Erstmal im Job ankommen und alle Facetten kennenlernen. Da unser Tagesgeschäft umfangreich und komplex ist, wird das für mich noch eine Weile dauern. Geldwäscheprävention und die damit verbundenen regulatorischen Felder bieten eine Menge an Möglichkeiten, sich in verschiedene Richtungen zu entwickeln, etwa innerhalb des Bereichs oder auch für einen Wechsel in andere Bereiche. Hier gibt es langfristig die Expertenlaufbahn, die für mich eine Option wäre.

Nemanja Zaric: Das sehe ich auch so. Zudem ist es ein zukunftssicherer Job. Durch die Individualität der jeweiligen Fälle und der oftmals rasanten Änderungen regulatorischer Vorgaben werden diese Themen noch lange ein Peoplebusiness bleiben.

 

Wir haben aktuell 20 Stellen in der Geldwäsche- und Betrugsprävention zu vergeben.
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