25.05.2022
Volkswirt Michael Stappel

Laut Berechnungen des DZ BANK Research wächst das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland in diesem Jahr voraussichtlich auf über 8 Billionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Zuwachs von 2,3 Prozent. 2021 gab es noch einen Anstieg von über 8 Prozent. Laut Michael Stappel, Leiter Makroökonomik/Branchenresearch, liegt der vergleichsweise niedrige Geldzuwachs an einer geringeren Sparquote und der diesjährigen Aktienmarktkorrektur. „2020 gab es eine historisch hohe Sparquote von 16 Prozent und auch im Jahr danach haben die privaten Haushalte kaum weniger Geld auf die hohe Kante gelegt. Jetzt zeigt der Trend aber wieder in Richtung 10 Prozent, was fast Vorkrisenniveau ist,“ so der Volkswirt.

Das Bild stellt ein Kreisdiagramm dar, das die prognostizierte Verteilung des Geldvermögens privater Haushalte in Deutschland Ende 2022 zeigt. Das Gesamtvermögen wird mit 8,0 Billionen Euro angegeben und ist in verschiedene Anlageformen unterteilt:

1. **Bargeld und Einlagen** - 3.170 Milliarden Euro, was 39,6% des Gesamtvermögens ausmacht.

2. **Aktien sowie sonstige Anlagen** - 2.214 Milliarden Euro, was 27,6% des Gesamtvermögens ausmacht.

3. **Rentenpapiere und Investmentfonds** - Zusammengenommen: 
   - Rentenpapiere: 744 Milliarden Euro, 9,3%
   - Investmentfonds: 857 Milliarden Euro, 10,7%

4. **Zertifikate** - 90 Milliarden Euro, was 1,1% des Gesamtvermögens ausmacht.

5. **Versicherungen** - 1.009 Milliarden Euro, was 13,3% des Gesamtvermögens ausmacht.

Das Diagramm zeigt die Verteilung und den Anteil verschiedener Assetklassen innerhalb des gesamten Geldvermögens der privaten Haushalte in Deutschland, basierend auf einer Prognose der DZ Bank. Es berücksichtigt Bargeld, Einlagen, Aktien, Rentenpapiere, Investmentfonds, Zertifikate und Versicherungen.

Nach den vergangenen beiden Boom-Jahren geht es zudem für Aktien nicht mehr nur noch nach oben. „Der Kriegsausbruch, die Zinswende und Corona-Lockdowns in China belasten derzeit die Kursentwicklung. Das Geldvermögen schnellt durch diese Asset-Klasse deshalb nicht mehr in die Höhe. Erfreulicherweise bleibt die neue Aktienkultur aber intakt – beim Vermögensaufbau ist ein langfristiges Denken wichtig“, sagt Stappel. Trotz der Aktienkursrückgänge gab es im ersten Quartal 2022 laut Bundesverband Investment und Asset Management e.V. weitere Neuanlagen in Fonds. Aktien, Investmentfonds und Zertifikate machen Ende 2022 voraussichtlich rund 23 Prozent des Geldvermögens aus. 2020 waren es noch 20 Prozent. Die weiterhin größte Anlageform sind Bankeinlagen und Bargeld mit voraussichtlich fast 40 Prozent.