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21.09.2021

Jobräder überholen Dienstfahrzeuge

„Viele Kolleginnen und Kollegen satteln um und nehmen das Rad für den Weg ins Büro“, beschreibt Tobias Winkler eine Entwicklung, die insbesondere seit der Corona-Pandemie an Fahrt zugenommen hat. Wie deutlich der Hype beim Jobrad ist, zeigt die Statistik: Anfang September waren in der DZ BANK bundesweit erstmals mehr DZ Räder (442 Leasingfahrräder für Mitarbeiter durch Gehaltsumwandlung) registriert als Dienstfahrzeuge (420).

Tobias Winkler

Tobias Winkler ist bei der DZ BANK als Guppenleiter SOVM für das Mobilitätsmanagement und damit auch für den Fuhrpark verantwortlich. Er war von dieser Welle nicht wirklich überrascht. „Gerade bei jungen Leuten hat der Dienstwagen als Statussymbol eher ausgedient. Klimaschutz, Unterhalt, aber auch die Parkraum- und Verkehrssituation in vielen Städten zeigen ihre Wirkung“, ist er überzeugt. Zudem haben Pedelecs - mit Elektromotor als Unterstützung der Muskelkraft - dafür gesorgt, dass Strampeln und Schwitzen auf dem Fahrrad inzwischen der Vergangenheit angehören. „Wer heute bequem mit dem Rad ins Büro fahren will, wählt ein Pedelec und hat damit den Rückenwind fest eingebaut“, sagt Winkler, der aber selbst noch mit einem Bio-Rad - ohne Motor - unterwegs ist.  

Seit September 2020 bietet die DZ BANK ihren Mitarbeitern das DZ Rad an. Mit dabei ist das Freiburger Unternehmen JobRad, das Dienstrad-Leasingangebote an Firmen und Arbeitnehmer vermittelt und abwickelt. Die Akzeptanz und das Interesse waren von Anfang an sehr groß. So konnten im ersten Jahr bereits über 200 Verträge über ein DZ Rad vermittelt werden. Insbesondere ab März 2021 stieg die Nachfrage. Allein in diesem Monat wurden 60 Verträge abgeschlossen. Die Pedelecs überwiegen und von den heute insgesamt 442 DZ Rädern haben 291 einen Hilfsmotor. Dabei verbrauchen Elektrofahrräder sehr wenig Strom, im Schnitt etwa 0,7 Kilowattstunden auf 100 Kilometer. Einem Vergleich der Vrije Universiteit Brüssel zufolge emittieren sie bei herkömmlichem Strommix nur etwa 7 Gramm CO2 pro Kilometer (... der Durchschnitts-Pkw in Deutschland emittiert 172 Gramm CO2 pro Kilometer). Natürlich ist der Verbrauch auch abhängig von der Fahrsituation, der Leistung der Radfahrers und dem Gewicht.    

„Auch wenn das Umdenken begonnen hat, bleiben für uns die Dienstfahrzeuge weiterhin erforderlich - vor allem im Vertrieb“, sagt Tobias Winkler mit Blick auf den Fuhrpark der DZ BANK. Winkler geht davon aus, dass es nach dem absehbaren Ende der Pandemiebeschränkungen auch wieder mehr Dienstfahrten gibt. Für ihn zählt deshalb ein modernes Mobilitätsmanagement, das die Reisetätigkeit in der Bank klimafreundlicher gestaltet. Und das geht nur durch Reduzierung der Notwendigkeit von Reisen durch den verstärkten Einsatz digitaler Kommunikation, im Fuhrpark durch CO2-Grenzen für Neufahrzeuge, aber auch durch die Nutzung von E-Fahrzeugen und die Einbeziehung der E-Mobility. Die dafür notwendigen Heimladelösungen für unsere E-Fahrzeuge sowie Schnellladesäulen für Mitarbeiter, Gäste und Kunden stehen in Frankfurt, Düsseldorf und einigen weiteren Standorten bereits zur Verfügung. Für die nächsten Jahre gilt die Zielsetzung, mindestens 150 Elektrofahrzeuge in die Flotte aufzunehmen und die Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge weiter auszubauen.

Gut gefüllter Abstellplatz für Fahrräder in der DZ BANK in Frankfurt