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2021
11.02.2021

Controller und Landwirt

Wie Alexander Roßkopf beide Welten verbindet

Sport, Shoppen oder im Garten werkeln sind gängige Hobbys hierzulande. Alexander Roßkopf hat eine eher außergewöhnliche Freizeitbeschäftigung: Er arbeitet auf dem landwirtschaftlichen Betrieb seines Bruders. Hauptberuflich ist er seit über zwanzig Jahren in der DZ BANK tätig. Seine zweite Leidenschaft kommt nicht von ungefähr: Aufgewachsen auf dem elterlichen Hof hat Alexander Roßkopf zunächst den Beruf des Landwirtes gelernt und anschließend noch die Ausbildung zum Agrarbetriebswirt abgeschlossen. Ursprünglich wollte er den Milchviehbetrieb seiner Eltern in Rodgau-Jügesheim übernehmen. Doch dann kam alles anders und er ist heute „hauptberuflich“ etabliert als Controller im Bereich Bank-Finanzen. „Glücklicherweise hat mein jüngerer Bruder die Leitung des Bauernhofes übernommen, somit war die Weiterführung des Hofes gesichert“, beschreibt Roßkopf seinen beruflichen Lebensweg, fernab vom festgelegten Pfad der elterlichen Planung. 

„Zusammenarbeit 4.0“ ist für den Vater von vier Kindern deshalb eben nicht nur auf das Umfeld in der Bank beschränkt. „Controller ist mein Traumjob und die Arbeit macht mir Spaß – meistens jedenfalls“, schmunzelt Roßkopf. Wer auf einem Bauernhof groß geworden ist, weiß jedenfalls genau, wie wichtig Zusammenhalt und Zusammenarbeit sind. Denn auch in der Landwirtschaft ist viel Teamarbeit gefragt, wenn zum Beispiel die Mais- oder Getreideernte eingefahren wird. „Dann stellen wir eine genaue Planung auf, wer welchen Job übernimmt. Diese kann wegen des Wetters nicht so leicht verschoben werden. Alles muss reibungslos funktionieren, wenn wir mit einem 800 PS-starken Feldhäcksler und großen Traktoren das Winterfutter einbringen“, erzählt Roßkopf. "Am Abend wissen alle, was sie geschafft haben und sind stolz auf die gemeinsame Leistung. Das sind Momente, die ich nicht missen möchte.“

Alexander Roßkopf vor seiner Lieblingsbeschäftigung auf dem landwirtschaftlichen Betrieb seines Bruders

Es gibt immer was zu tun – dieses Motto einer großen Baumarktkette gilt in der Landwirtschaft umso mehr. Neben unterschiedlichster Feldarbeit – mit Traktor und entsprechendem Arbeitsgerät – stehen Aufgaben an wie Kühe melken und füttern, kranke Tiere betreuen oder Landmaschinen reparieren. Roßkopfs Kinder packen gerne mit an und lernen so ganz nebenbei, wie Landwirtschaft funktioniert und wie Lebensmittel produziert werden. Zudem erhält man in der Landwirtschaft einen ganz anderen Blick auf das Wetter. „Die vergangenen drei Sommer waren viel zu heiß und zu trocken. Auf dem Hof meines Bruders erlebe ich hautnah mit, welche Auswirkungen das auf seine Arbeit und seine Existenz hat.“

Die Landwirtschaft hat sich in den vergangenen Jahren stark weiterentwickelt und so standen auf dem Hof von Roßkopfs Bruder viele Investitionsentscheidungen an: Neue, größere Maschinen und bauliche Erweiterungen, wie eine Maschinenhalle oder eine Biogasanlage. „Ich freue mich immer, wenn mich mein Bruder um Rat fragt und ich ihn vor allem bei finanziellen Entscheidungen beraten kann. Das ist für mich die perfekte Verbindung beider Welten“, so Roßkopf.

Für den DZ BANKer ist seine Liebe zur Natur und der enge Bezug zur Landwirtschaft eine wunderbare Abwechslung zum Bürojob im Frankfurter Hochhaus. Seit mehr als 20 Jahren ist Roßkopf zudem im Vorstand der Jügesheimer Jagdgenossenschaft und seit fünf Jahren auch noch Imker. Die Bienenvölker stehen auf dem Hof und auf Wiesen des Bruders. „Damit bin ich direkt davon betroffen, welche Feldfrüchte mein Bruder anbaut und wie er die Felder bewirtschaftet. Seit kurzem legt er auf seinen Feldern immer schöne Blühstreifen an, das freut mich und meine Bienen.“ Für Alexander Roßkopf zeigt sich genau hier der Vorteil von Zusammenarbeit und dass sich gegenseitige Hilfe immer lohnt.