Fachlicher Austausch und persönliche Vernetzung: Wie sich die Young Professionals im Research organisieren
Der demografische Wandel macht auch vor der DZ BANK nicht halt. Seit 2022 hat der Bereich Research und Volkswirtschaft deshalb elf neue Young Professionals eingestellt – das sind Kollegen, die nicht älter als 35 Jahre sind. Damit der Generationenwechsel des Bereichs möglichst reibungslos abläuft, haben die Nachwuchs-Analysten eine Young Professionals Gruppe ins Leben gerufen. Ein Gründungsmitglied des Projekts ist Sophia Oertmann, die im Fixed Income Research arbeitet: „Unsere Tätigkeit ist stark nach den Finanzmarktinstrumenten aufgeteilt, die wir analysieren. Mit der Gruppe wollen wir die übergreifende Zusammenarbeit stärken und insbesondere den neuen Kolleginnen und Kollegen helfen, die nicht über ein Trainee-Programm bei uns einsteigen.“ Im Bereich arbeiten insgesamt 105 Personen, davon 80 Analysten und Volkswirte.

Oertmann selbst ist 2019 direkt nach ihrem Masterabschluss mit dem Schwerpunkt „Money and Finance“ an der Goethe-Universität als Junior-Analystin bei der Bank eingestiegen und hebt hervor, was sich seitdem verändert hat. „In den vergangenen fünf Jahren sind deutlich mehr junge Kolleginnen und Kollegen im Research dazugekommen – dadurch vergrößert sich die Young Professionals Gruppe stetig. Zudem organisieren wir für jeden Direkteinsteiger einen sogenannten Paten, der im Berufsalltag hilft“, so die 29-jährige Expertin für Staatsanleihen. Zudem gibt es vier Mal im Jahr ein Get-together des gesamten Bereichs, das den Einstieg erleichtert. Das stärke die Zusammenarbeit und Identifikation mit dem Arbeitgeber.
Das Young Professionals Netzwerk ist außerdem dafür da, um im direkten Austausch mit den Führungskräften neue Formate für die Research-Inhalte sowie Social-Media-Aktivitäten voranzutreiben. Um die Bekanntheit des Jobs als Research-Analyst zu steigern, kam aus dem YP-Netzwerk so auch die Initiative, Fachvorträge an Universitäten und Hochschulen anzubieten.

Besseres Verständnis für die Energiemärkte dank internationalem Hintergrund
Auch Linda Yu hat ihre Laufbahn bei der DZ BANK als Direkteinsteigerin begonnen. Vorher war sie zwei Jahre lang bei einem Brancheninformationsdienstleister tätig. „Direkt von Beginn an hat mir die Young Professionals Gruppe ein unterstützendes Netzwerk geboten, um erste Kontakte zu knüpfen und Personen in einem ähnlichen Karriereabschnitt kennenzulernen. Das hat es mir enorm erleichtert, im Bereich anzukommen“, erklärt die Analystin für Rohstoff- und Energiemärkte, die in Würzburg Sinologie und Volkswirtschaftslehre studiert hat.
Ein zentraler Aspekt der Arbeit von Linda Yu ist es, die Auswirkungen der Energiewende zu verstehen und zu bewerten. Hierbei blickt sie auch auf China. „Das Land hat aufgrund seiner Größe und Wirtschaftskraft einen enormen Energiehunger und ist ein Key Player auf den globalen Energiemärkten. Als Analystin begegne ich China deshalb immer wieder – sei es als größter Produzent und Konsument fossiler Energieträger oder als Vorreiter beim Ausbau erneuerbarer Energien“, betont die 28-jährige. Da die Entwicklungen im Reich der Mitte spürbare Auswirkungen auf die Weltmärkte haben, ist ihr internationaler Hintergrund für die Analystin von Vorteil.

Geno-Eigengewächs: Von der Ausbildung bei der R+V zum Traineeprogramm bei der DZ BANK
Christian Arnold hat 2023 nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaften ein Traineeprogramm im Research mit reichlich Geno-Erfahrung im Gepäck begonnen. Nach dem Abitur machte er zunächst eine Ausbildung bei der R+V als Kaufmann für Versicherungen und Finanzen. Dabei hatte er auch über mehrere Wochen einen Einsatz in der Filiale Langen der VR Bank Dreieich-Offenbach. Trotz der Erfahrung als Trainee hilft auch Arnold das Netzwerk der Young Professionals. „In diesem Rahmen nehmen wir etwa an Rhetorik- oder Schreibseminaren sowie Schulungen zur Persönlichkeitsentwicklung teil. So kann ich meine Fähigkeiten auch im Nachgang des Traineeprogramms stetig weiterentwickeln. Zudem hilft mir der Austausch, um über die eigene Asset-Klasse hinaus fachliches Wissen mitzunehmen“, betont Arnold, der mittlerweile als Junior-Analyst im Fixed Income Research tätig ist.
Die aktuell unübersichtliche Weltlage mit schnelllebigen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen sieht der 29-jährige eher als Chance und nicht als grundlegendes Problem. „Es geht derzeit Schlag auf Schlag, was durchaus eine Herausforderung ist. So sammeln wir aber auch wertvolle Erfahrungen für den weiteren Karriereweg und gewinnen an Resilienz. Das sind Fähigkeiten, die wir in unserem Netzwerk und darüber hinaus weitergeben können“, erklärt der Marktexperte.