DZ BANK finanziert größtes Photovoltaik-Projekt ihrer Geschichte
Ende August hat die Friesen Elektra Green Energie AG an der Nordseeküste die größte Photovoltaik-Freiflächenanlage Niedersachsens mit einer Leistung von mehr als 120 Megawatt Peak eröffnet. Die Finanzierung hat die DZ BANK übernommen. Das Projekt stellt einen Meilenstein für das Erneuerbare Energien-Team Deutschland der Bank dar, denn: Die Anlage ist mit einem Finanzierungsvolumen von knapp 75 Millionen Euro die größte, die sie bislang begleitet haben.
Die neue Anlage entsteht im Hybriden Energiepark Sande, in dem Photovoltaik und Windkraft erzeugt werden. Im ersten Bauabschnitt erstreckt sich über eine Fläche von 95 Hektar und wird jährlich rund 80.000 Megawattstunden nachhaltigen Strom produzieren. Das versorgt in Zukunft knapp 27.000 niedersächsische Haushalte mit CO2-freier Energie. Zudem wird ein eigenes Umspannwerk am Standort gebaut.
Denn ohne Umspannwerke kann die grüne Energie nicht effizient genutzt werden. „Das Werk soll den produzierten Strom in der Region verteilen oder ins Übertragungsnetz einspeisen“, erklärt Erneuerbare Energien-Expertin Alexandra Pohl aus SF, die bei der Eröffnung des Parks dabei war. 2025 sollen ein Energiespeicher mit einer Kapazität von 80 Megawatt und ein Elektrolyseur über zwei Megawatt am Standort hinzukommen und in Betrieb genommen werden. Letzterer zählt zu den wichtigsten Wasserstofftechnologien, er spaltet Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff.
Energiepark nutzt Anwohnern und Industrie
In einem zweiten Ausbauschritt soll ab Anfang 2025 auch eine Elektrolyseanlage namens ELSA („ELektrolyse in SAnde“) entstehen, die ab 2029 grünen Wasserstoff produziert, unter anderem für den öffentlichen Nahverkehr. Damit werden beispielsweise sogenannte Wasserstoff-Schulbusse betankt. Denn der Landkreis Friesland plant, künftig zumindest einen Teil seiner Schulbusse emissionsfrei fahren zu lassen.
Nicht nur der Nahverkehr, sondern auch die niedersächsische Industrie profitiert künftig von dem im Energiepark Sande produzierten nachhaltigen Strom. Denn unter anderem die Salzgitter AG hat bekannt gegeben, Grünstrom von dort für die Produktion von grünem Stahl beziehen zu wollen. Zudem plant Salzgitter, künftig auch grünen Wasserstoff aus dem Energiepark einzukaufen. Der ist notwendig, um die CO2-Ausstöße bei der Stahlproduktion weiter zu reduzieren.
„Das Projekt zeigt, dass der Ausbau der Erneuerbaren in Deutschland allmählich voranschreitet“, sagt Alexandra Pohl. Dies belegen auch die Zahlen: Laut Statistischem Bundesamt ist der Anteil Erneuerbarer Energien an der gesamten Stromerzeugung hierzulande im ersten Halbjahr 2024 auf einen neuen Rekordwert von 61,5 Prozent gestiegen. Das entspricht einem Zuwachs von 9,1 Prozent. Insgesamt wurden rund 135 Milliarden Kilowattstunden an Erneuerbaren Energien im ersten Halbjahr produziert.
Mehr Photovoltaik für mehr Naturschutz
Die Gruppe SFIE hat sich vorgenommen, zu jeder Finanzierung eines Erneuerbare Energien-Projektes eine Baumspende pro Megawatt umzusetzen. Durch den Energiepark Sande pflanzt die DZ BANK nun 1.119 weitere Bäume am Möhnsee im Sauerland, um die Aufforstung regionaler Wälder gemeinsam mit den jeweiligen Forstämtern zu unterstützen.