Zugang zu neuen Märkten: Birgit Meyer zu Selhausen über die Bedeutung von Netzwerken
Gut gepflegte Netzwerke sind im Kundengeschäft unabdingbar. Sie helfen, mit wichtigen Stakeholdern im Austausch zu bleiben. Dabei geht die Bedeutung von Netzwerken weit über die sozialen Aspekte hinaus. Eine, die weiß, wie erfolgreiches Netzwerken funktioniert, ist Birgit Meyer zu Selhausen. Sie arbeitet seit 2012 am Düsseldorfer Standort der DZ BANK Corporate Finance / Mergers & Acquisitions sowie deren Vorgängereinheiten. „Wichtig ist zu begreifen, dass Netzwerke einen lebenslang begleiten“, erklärt sie. Bereits Kontakte aus Schul- und Studienzeiten können später wertvolle berufliche Impulse liefern. Später kommen Netzwerke aus beruflichen Stationen hinzu.
Eine besondere Bedeutung spielen dabei Soziale Netzwerke. „LinkedIn ist die Weihnachtskarte des heutigen Zeitalters“, schmunzelt Meyer zu Selhausen. Während man früher manchmal erst am Ende des Jahres darüber informiert wurde, was sich bei Bekannten beruflich getan hat, bekommt man das heute direkt über die Sozialen Medien mit. „Über LinkedIn hatte ich mich mit einem ehemaligen Praktikanten vernetzt, der nach dem Studium seine Karriere in Warschau begonnen hatte – und als ich beruflich dort war, habe ich ihn angeschrieben und mich mit ihm auf einen Kaffee getroffen. Denn ich hatte gesehen, dass er in einem Sektor eine gute Expertise hat, den wir gerade aufbauen“, erzählt sie. Gerade wenn ehemalige Weggefährten den Arbeitgeber oder ins Ausland wechseln, könne es spannend werden. „Solche Kontakte haben uns zum Teil schon Zugänge zu diesen Märkten geöffnet.“
Netzwerke eröffnen Geschäftsmöglichkeiten
Die Kolleginnen und Kollegen aus CFI generieren etwa die Hälfte ihrer Mandate aus den verbundinternen Netzwerken – die ebenso aufwendig aufgebaut und gepflegt sein wollen – wie auch aus ihren persönlichen. Beispielsweise über Anwälte, die Käufer- bzw. Verkäuferseite bei Transaktionen beraten. „Über eine Kanzlei, mit der wir seit vielen Jahren erfolgreich zusammengearbeitet haben, ist vor einiger Zeit zum Beispiel die am Honorarvolumen gemessen größte M&A-Transaktion unserer Geschichte im Haus gelandet“, erinnert sich Meyer zu Selhausen.
Denn in Zeiten, in denen das Geschäft zunehmend schnelllebiger wird, schätzen die Marktteilnehmenden besonders, wenn sie gute persönliche Erfahrungen mit ihren Geschäftspartnern gemacht haben. „Auch Unternehmer sind untereinander vernetzt – in ihren Regionen, über Branchenverbände oder über gemeinsame Hobbys“, erklärt die M&A-Expertin. Nicht selten fragen sie in ihren eigenen Netzwerken nach Rat, wenn eine wegweisende Unternehmensentscheidung wie der Verkauf ansteht – und landen so wieder bei der DZ BANK. Für internationales Geschäft ist die DZ BANK der deutsche Partner des internationalen M&A-Beraternetzwerks Advior International. Dabei arbeiten fast 300 M&A-Berater in 14 Ländern eng zusammen. „Dann kommt es immer wieder auf die Frage an, wer welche Expertise hat und möglicherweise den entscheidenden Kontakt an den Tisch bringen kann.“
„Jeder bringt seine individuellen Erfahrungen und Interessen ein.“
Was also können junge Beratende tun, die neu in die Bank kommen und beim Aufbau ihres eigenen Netzwerks noch am Anfang stehen? „Ein guter erster Schritt ist, sich nicht nur intern, sondern auch mit seinen Pendants auf Geschäftspartnerseite zu vernetzen“, empfiehlt Meyer zu Selhausen. Denn die jungen Ansprechpartner beim Kunden seien die Entscheidungsträger von morgen.
Hilft viel also viel? Nein, sagt Meyer zu Selhausen. Für den Aufbau von Beziehungen über Netzwerke sei ebenso wichtig, dass man sich damit wohlfühle. Sie empfiehlt, dass man sich Themen sucht, für die man sich gerne Zeit nimmt – und dann offen ist für die Menschen dahinter. Denn Netzwerke sind überall. In ihrer Mediationsausbildung hat sie Zugang zu Menschen und Themen bekommen, die ihr dann wieder in ihrer eigentlichen Arbeit mit Familienunternehmen weiterhelfen, berichtet sie. Auch der Sportverein könne seinen Beitrag leisten. „Jeder bringt seine individuellen Erfahrungen und Interessen ein.“
Für Birgit Meyer zu Selhausen ist das beispielsweise der Verein „Working Moms – Pro Kinder Pro Karriere Düsseldorf“. Vor 15 Jahren hat sie den Verein für berufstätige Mütter im Rheinland mit einigen Gleichgesinnten selbst gegründet. „Aus der Not heraus“, erinnert sie sich. „Die meisten Wirtschaftsclubs in Düsseldorf waren damals eher männlich geprägt – unsere Themen fanden dort nicht statt.“ Heute umfasst das Netzwerk an 13 Standorten in Deutschland rund 600 Frauen – und liefert den Teilnehmerinnen auch mit Blick auf Geschäftsthemen wertvolle Impulse. Denn viele Mitglieder befinden sich mittlerweile selbst in guten Karrierepositionen und verfügen über große Fachexpertise.