Smart Derivative Contract: DZ BANK und ABN AMRO führen erste internationale Transaktion durch

Die DZ BANK und die ABN AMRO Bank haben erstmals ein außerbörsliches Derivat (OTC-Derivat) in Form eines Smart Derivative Contract (SDC) international gehandelt. SDCs basieren auf der Distributed-Ledger-Technologie (DLT), die die verteilte Speicherung von Daten und Ausführung von Funktionalität in Form von Smart Contracts ermöglicht. Die gesamte Transaktion, die über zehn Handelstage lief, wurde automatisch abgewickelt. Dabei erfolgte die tägliche Zahlungsabwicklung zwischen der DZ BANK und ABN AMRO über einen sogenannten Trigger-Mechanismus. Die Zahlungen wurden dabei über Instant-SEPA durchgeführt und die Kontostände an den Smart Contract zurückgemeldet.

Mit dieser Transaktion entwickelt die DZ BANK das von ihr entworfene SDC-Konzept in Zusammenarbeit mit einer ausländischen Bank weiter, mit dem Ziel, einen digitalen Protokollstandard für die DLT-basierte Abwicklung von OTC-Derivate zu etablieren. „Mit der ersten internationalen SDC-Transaktion sind wir einen entscheidenden Schritt gegangen, den Smart Derivative Contract als branchenweiten Standard für die digitale Abwicklung von OTC-Derivaten zu etablieren. Mit dem SDC schaffen wir einen Blueprint für vollständig digitale Finanzinstrumente, die Mehrwert generieren – im Fall des SDC ist das die Reduktion von Kontrahentenrisiken“, kommentiert Matthias Bergner, Bereichsleiter Treasury.

 „Der erste internationale Transaktion eines OTC Smart Derivat Contracts unterstreicht das Bestreben von ABN AMRO, digitale Innovationen konsequent in unser Dienstleistungsangebot zu integrieren. Unser Ziel, unseren Kunden in diesem Bereich einen Premium-Service zu bieten, steht im Mittelpunkt unserer Wachstumsambitionen in Europa.“, sagt Yorick Naeff, Leiter Innovation bei ABN AMRO. 

Der Smart Derivate Contract stellt eine neue Form digitaler Finanzinstrumente dar: Ein Smart Contract bildet den gesamten Lebenszyklus eines Finanzproduktes ab – inklusive automatisierter Marktdatenzulieferung und integrierter Bewertungsmethodik für das in diesem Falle zugrunde liegende Zinsderivat. Das SDC-Konzept ist systemunabhängig in Bezug auf die verwendete digitale Zahlungsinfrastruktur gestaltet. Die DZ BANK arbeitet bereits daran, den Smart Derivative Contract an die international anerkannten Dokumentationsstandards der International Swaps and Derivatives Association (ISDA) anzupassen. Durch die Integration in bestehende Prozesse und Dokumentationen soll der Handel mit dem SDC einer breiteren internationalen Nutzergruppe ermöglicht werden.

Das Konzept einer algorithmischen Prozesshülle für Finanzinstrumente hat die DZ BANK mit dem ‚Smart Bond Contract‘ auf die Wertpapierseite ausgeweitet mit dem der gesamte Lebenszyklus eines tokenisierten Wertpapiers digitalisiert und standardisiert wird.  Regulierte DTL-Infrastrukturen wie „Regulated Layer One“ (RL1) können eine geeignete Basis für die breite Einführung solcher Smart-Contract-basierten Instrumente bieten.