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02.03.2021

Vorläufige Geschäftszahlen 2020

DZ BANK Gruppe erzielt Ergebnis vor Steuern von 1,46 Milliarden Euro

  • Ursprüngliches Ergebnisziel trotz Pandemiebelastungen erfüllt
  • Kundengeschäft wächst in nahezu allen Einheiten über Markt
  • Harte Kernkapitalquote erstmals über 15 Prozent
  • Breites Portfolio an strategischen Initiativen unter anderem bei Digitalisierung, Zahlungsverkehr und Nachhaltigkeit legt Basis für künftiges Wachstum

Die DZ BANK Gruppe hat im Jahr 2020 ein Ergebnis vor Steuern von 1,46 Milliarden Euro erreicht (2019: 2,66 Milliarden Euro). Damit hat die der Genossenschaftlichen FinanzGruppe zugehörige Allfinanzgruppe die Auswirkungen von COVID-19 bisher gut bewältigt und das vor der Pandemie formulierte Ergebnisziel von rund 1,5 Milliarden Euro erfüllt.

Nach Ergebnisbelastungen im ersten Quartal trug eine erfreuliche Entwicklung im Kundengeschäft in nahezu allen Einheiten zu einer Ergebniswende zur Jahresmitte mit einem seither andauernden Aufwärtstrend bei. So konnte das Kundengeschäft trotz Pandemie-bedingter Einschränkungen und zwischenzeitlichem Konjunktureinbruch in vielen Segmenten weiter gesteigert werden: Die Union Investment profitierte von einer positiven Entwicklung der Aktienmärkte und verbuchte weiterhin einen hohen Absatz. Die DZ HYP zeigte eine gute operative Geschäftsentwicklung. Die R+V Versicherung verbuchte in allen Segmenten einen Zuwachs der Verdienten Beiträge. Die DZ BANK Verbund- und Geschäftsbank konnte den gestiegenen Liquiditätsbedarf bei Unternehmens- und institutionellen Kunden bedienen und baute ihre Marktposition im Kapitalmarkt- und Firmenkundengeschäft sowie im Transaction Banking weiter aus.

Zugleich erforderten die Auswirkungen von COVID-19 eine erhöhte Risikovorsorge, auch bedingt durch eine IFRS 9-bezogene Berücksichtigung der erwarteten makroökonomischen Entwicklungen. Zudem hat der Einbruch der Weltwirtschaft zu Beginn der Pandemie insbesondere das Schiffsfinanzierungsportfolio der DVB Bank negativ belastet.

„Wir haben trotz aller Herausforderungen und Unwägbarkeiten, die die COVID-19-Pandemie für uns im vergangenen Jahr bereithielt, ein erfreuliches Ergebnis erzielt. Mit diesem Resultat haben wir auch die von uns vor der Pandemie formulierte Zielsetzung erfüllt“, sagt Dr. Cornelius Riese, Co-Vorstandsvorsitzender der DZ BANK. „Nach dem massiven Konjunktureinbruch im Frühjahr stellte sich unsere Zielsetzung zunächst als schwer erreichbar dar. Angesichts einer positiven Geschäfts- und Kapitalmarktentwicklung hat unser Optimismus im Jahresverlauf zugenommen. Die DZ BANK Gruppe hat damit einmal mehr ihre Widerstandsfähigkeit, Diversifikation und Ertragskraft auch in Krisenzeiten unter Beweis gestellt. Diese positive Entwicklung ist Ausdruck einer außergewöhnlichen Gemeinschaftsleistung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die Herausforderungen der Pandemie mit einem hohen Maß an Flexibilität und Engagement bewältigt haben.“ Die Ergebnisnormalisierung im Vergleich zum Geschäftsjahr 2019 ist insbesondere auf den Wegfall positiver Sondereffekte wie einem außergewöhnlichen Versicherungsergebnis und höheren Veräußerungserträgen zurückzuführen, die das Vorjahresergebnis maßgeblich beeinflusst haben.

Co-Vorstandsvorsitzender Uwe Fröhlich sagt: „In einem herausfordernden Umfeld konnten wir die Zusammenarbeit mit unseren Kunden weiter vertiefen und in vielen Geschäftsbereichen über Marktdurchschnitt wachsen. Gerade die DZ BANK erwies sich im schwierigen Jahr 2020 als verlässlicher Partner an der Seite ihrer Kunden. Das gilt für das Geschäft sowohl mit Firmen-, Privat- als auch mit institutionellen Kunden. Ausweis hierfür ist auch der ordentliche Ergebnisbeitrag der Verbund- und Geschäftsbank in Höhe von 244 Millionen Euro.“

DZ BANK Gruppe geht gestärkt aus der Krise

Die deutsche Wirtschaft hat sich in der Pandemie robuster erwiesen als zunächst angenommen. Zur Stabilisierung des Wirtschaftsgeschehens hat auch die Finanzindustrie beigetragen. Exemplarisch dafür stehen die rund 48.000 Anträge mit einem Volumen von mehr als 12 Milliarden Euro, die die DZ BANK als Durchleitungsstelle für Fördermittel der KfW sowie weiterer Förderinstitute zusammen mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken innerhalb kürzester Zeit bearbeitet und auf den Weg zu den Unternehmen gebracht hat. Dabei erwies sich das Zusammenspiel der DZ BANK Gruppe mit den Genossenschaftsbanken nicht nur bei der Bekämpfung der Pandemiefolgen von großer Bedeutung. „In nahezu allen Feldern konnten wir die Zusammenarbeit mit den genossenschaftlichen Finanzinstituten im vergangenen Jahr weiter ausbauen. Sie bildet damit einen wichtigen Grundstein für unseren Geschäftserfolg“, sagt Uwe Fröhlich.

Trotz Pandemie konnte die DZ BANK Gruppe ihre Substanz im Geschäftsjahr 2020 weiter stärken. Die harte Kernkapitalquote lag dank eines umsichtigen Managements der Risikoaktiva und der hohen Thesaurierungskraft zum 31.12.2020 bei 15,2 Prozent (31.12.2019: 14,4 Prozent) und erreichte damit erstmals einen Wert oberhalb von 15 Prozent. Die Leverage Ratio erhöhte sich auf 5,6 Prozent (2019: 4,9 Prozent). Die erfolgreiche Platzierung von Tier 2-Anleihen im Gesamtvolumen von 1,5 Milliarden Euro trug zudem zu einer verbesserten Kapitalstruktur der DZ BANK bei. „Mit einer harten Kernkapitalquote von 15,2 Prozent weist die DZ BANK Gruppe eine hohe Substanz auf und geht gestärkt aus diesem herausfordernden Geschäftsjahr 2020 hervor. Dies bildet eine wichtige Grundlage für weitere Investitionen in unseren künftigen Markterfolg und ermöglicht uns auch die Rückführung aller noch ausstehenden Tier 1-Emissionen im Jahr 2021“, erklärt Cornelius Riese. Angesichts der sehr guten Kapitalausstattung plant die Bank, ihre Anteilseigner zunächst in Höhe des von der Aufsicht gewährten Rahmens am Erfolg der beiden abgelaufenen Geschäftsjahre 2019 und 2020 zu beteiligen.

Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung im Einzelnen

Der Zinsüberschuss stieg um 2,2 Prozent auf 2,80 Milliarden Euro (2019: 2,74 Milliarden Euro). Während der Zinsüberschuss in der DZ BANK Verbund- und Geschäftsbank sowie bei der DZ HYP dank einer deutlichen Steigerung der Kundenerträge zunahm, musste die Bausparkasse Schwäbisch Hall infolge des anhaltenden Niedrigzinsniveaus weitere Rückstellungen für Zinsbonifikationen bilden. Zudem wirkte sich die Rückführung des Schiffs- und Offshoregeschäfts in der DVB Bank auf den Zinsüberschuss aus – ohne Berücksichtigung des Abbauportfolios stieg der Zinsüberschuss um 6,8 Prozent.

Der Provisionsüberschuss stieg um 7,4 Prozent auf 2,12 Milliarden Euro (2019: 1,98 Milliarden Euro). Wesentliche Treiber waren insbesondere eine anhaltend hohe Nachfrage nach Publikumsfonds bei der Union Investment sowie die gute Entwicklung der Verbund- und Geschäftsbank. Ohne Berücksichtigung des Abbauportfolios der DVB Bank stieg der Provisionsüberschuss um 8,8 Prozent.

Das Handelsergebnis erhöhte sich aufgrund eines erfreulichen Kapitalmarktgeschäfts der Verbund- und Geschäftsbank deutlich auf 552 Millionen Euro (2019: 472 Millionen Euro).

Das Ergebnis aus Finanzanlagen ging bedingt durch den Wegfall positiver Einmaleffekte durch den Verkauf von Geschäftsteilen im Vorjahr auf 166 Millionen Euro (2019: 182 Millionen Euro) zurück.

Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten betrug minus 22 Millionen Euro (2019: 255 Millionen Euro). Positiven Bewertungseffekten im Staatsanleihenportfolio der DZ HYP, wenngleich in geringerem Maße als im Vorjahr, standen Veränderungen der bewerteten Garantieversprechen bei der Union Investment sowie IFRS 9-bedingte Effekte bei der DVB Bank gegenüber.

Die Risikovorsorge erhöhte sich auf 678 Millionen Euro (2019: 329 Millionen Euro). Sie umfasste einen erhöhten Vorsorgebedarf bei der DVB Bank. Daneben ist eine IFRS 9-bezogene Berücksichtigung der erwarteten makroökonomischen Entwicklungen aufgrund der COVID-19-Pandemie in Höhe von 220 Millionen Euro angefallen, die weitestgehend „Vorratscharakter“ hat.

Die Verwaltungsaufwendungen blieben trotz Investitionen in Infrastruktur und Wachstum mit 4,04 Milliarden Euro (2019: 4,07 Milliarden Euro) dank konsequentem Kostenmanagement stabil.

Das Sonstige betriebliche Ergebnis lag insbesondere aufgrund geringerer Verkaufserlöse mit 210 Millionen Euro unterhalb des Vorjahres (2019: 250 Millionen Euro).

Die Aufwand-Ertrags-Relation erreichte einen Wert von 65,4 Prozent (2019: 57,7 Prozent).

Das Konzernergebnis vor Steuern betrug 1,46 Milliarden Euro (2019: 2,66 Milliarden Euro).

Das Konzernergebnis lag bei 980 Millionen Euro (2019: 1,88 Milliarden Euro).


Ergebnisse der DZ BANK Gruppe

Die DZ BANK – Verbund- und Geschäftsbank (VuGB) erwirtschaftete ein Ergebnis vor Steuern von 244 Millionen Euro (2019: 293 Millionen Euro). Der Ergebnisrückgang ist primär auf den Anstieg der Risikovorsorge zurückzuführen, die in Teilen auch durch die aktuellen Unwägbarkeiten vor allem bei der Konjunkturentwicklung bedingt ist. Das Kundengeschäft der Bank konnte dagegen in allen Bereichen deutlich gesteigert werden. Im Geschäftsfeld Kapitalmarkt profitierte die VuGB von der positiven Entwicklung an den Kapitalmärkten und steigerte Erträge und Volumina in allen Assetklassen. Dabei baute sie ihre gute Marktposition bei der Emission von Anleihen für Unternehmens- und institutionelle Kunden deutlich aus. Im Wachstumsfeld ‚Sustainable Finance‘ begleitete die Bank grüne, soziale und nachhaltige Transaktionen in Höhe von mehr als
27 Milliarden Euro (2019: 10 Milliarden Euro). Eine besondere Transaktion stellte die Begleitung der zweiten Anleihe aus dem SURE-Programm der EU („Support to mitigate Unemployment Risk in an Emergency“) dar, die sie gemeinsam mit vier weiteren internationalen Banken platzierte. In dem pandemiebedingt sehr anspruchsvollen Markt für strukturierte Retail-Produkte konnte die Bank mit einem Absatz von 5,4 Milliarden Euro annähernd das gute Niveau des Vorjahres halten (2019: 5,8 Milliarden Euro). Im Firmenkundengeschäft baute die Bank ihre Marktposition bei gleichzeitig hohem Risikobewusstsein aus und steigerte das Kreditvolumen um 12 Prozent auf 65,5 Milliarden Euro, in Teilen in Umsetzung der staatlichen Förderprogramme zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Pandemiefolgen. Einen wichtigen Bestandteil des Wachstums stellte dabei auch die enge Zusammenarbeit mit den Genossenschaftsbanken dar. Das Kreditvolumen im Gemeinschaftskreditgeschäft stieg ebenfalls. Zugleich intensivierten sich in der Krise die Kundenbeziehungen: Das Finanzierungsvolumen in der Exportfinanzierung stieg um 12 Prozent; das Cross Selling nahm um sechs Prozent zu. Im Geschäftsfeld Transaction Banking verhalf die Pandemie digitalen Bezahlmethoden zu einem starken Wachstum. Die Anzahl abgewickelter Zahlungsverkehrstransaktionen stieg um elf Prozent auf 8,2 Milliarden. Die Zahl der ausgegebenen Kreditkarten wuchs um fünf Prozent auf 5,6 Millionen. Im Verwahrstellengeschäft nimmt die Bank mit 273,3 Milliarden Euro Assets under Custody den vierten Platz in Deutschland ein.

Das Ergebnis vor Steuern der Bausparkasse Schwäbisch Hall (BSH) zeigte sich mit 81 Millionen Euro (2019: 189 Millionen Euro) weiterhin durch das anhaltende Niedrigzinsniveau belastet. Der Wegfall des positiven Sondereffekts aus der Veräußerung der tschechischen Auslandsgesellschaft im Vorjahr trug ebenfalls zum Ergebnisrückgang bei. Das operative Geschäft zeigte sich dagegen robust. Trotz rückläufigem Neugeschäft im Bausparen behauptete die BSH ihre Marktführerschaft im eingelösten Neugeschäft mit 30,1 Prozent Marktanteil weiterhin klar. In der Baufinanzierung erreichte das Neugeschäft einen neuen Höchstwert und stieg deutlich von 16,7 Milliarden Euro auf 19,1 Milliarden Euro. Ein zusätzlicher Wachstumstreiber in diesem Segment ist der Baufinanzierungsmarktplatz für freie Vermittler BAUFINEX. Über diesen neuen Kanal wurden im vergangenen Geschäftsjahr bereits 2,4 Milliarden Euro vermittelt.

Die R+V Versicherung erzielte ein Ergebnis vor Steuern von 277 Millionen Euro (2019: 1,06 Milliarden Euro). Der Ergebnisrückgang resultiert maßgeblich aus einem deutlich niedrigeren Kapitalanlageergebnis infolge der COVID-19 bedingten Verwerfungen an den Finanzmärkten sowie erhöhten Schäden insbesondere in der Rückversicherung. Im operativen Geschäft verzeichnete die R+V Versicherung hingegen eine gute Beitragsentwicklung in allen Sparten. Die Summe der Gebuchten Bruttobeiträge erhöhte sich von 17,4 Milliarden Euro auf 19,0 Milliarden Euro.

Das Ergebnis vor Steuern der TeamBank blieb mit 154 Millionen Euro (2019: 152 Millionen Euro) stabil. Das Geschäft mit Verbraucherkrediten entwickelte sich in einem wettbewerbsintensiven Umfeld robust. Die Forderungen gegenüber Kunden lagen mit 9,03 Milliarden Euro zum 31.12.2020 annähernd auf dem Niveau des Vorjahres (31.12.2019: 9,06 Milliarden Euro). Das Neugeschäftsvolumen sank dagegen geprägt durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie von 3,45 Milliarden Euro auf 2,83 Milliarden Euro. Die Anzahl der Kunden nahm um 18.000 auf 962.000 zu.

Union Investment bewegt sich mit einem Ergebnis vor Steuern von 649 Millionen Euro auf dem guten Niveau des Vorjahres (2019: 648 Millionen Euro). Das erfolgreiche operative Geschäft konnte dabei den Wegfall des positiven Vorjahreseffekts aus dem Verkauf der polnischen Auslandsgesellschaft sowie den historischen Einbruch am Kapitalmarkt im ersten Quartal ausgleichen. Das verwaltete Vermögen stieg zum Jahresende auf einen neuen Rekordwert von 386 Milliarden Euro (31.12.2019: 368 Milliarden Euro). Damit nimmt die Union Investment aktuell Platz zwei in Deutschland ein – bei nachhaltigen Anlagen ist sie mit 61 Milliarden Euro verwaltetem Kundenvermögen zudem führend. Wesentlicher Treiber für den Anstieg war insbesondere die anhaltend hohe Nachfrage bei Publikumsfonds. Der Nettoabsatz an Privatkunden stieg auf 8,8 Milliarden Euro (31.12.2019: 8,1 Milliarden Euro), während der Nettoabsatz an institutionelle Anleger von 11,3 Milliarden Euro im Vorjahr auf 6,3 Milliarden Euro fiel. Zugleich stärkte sie mit der Mehrheitsübernahme der ZBI Gruppe ihre Geschäftsaktivitäten im wichtigen Wachstumsmarkt der Wohnimmobilien.

Die DZ HYP verzeichnete ein erfreuliches Ergebnis vor Steuern in Höhe von 582 Millionen Euro (2019: 687 Millionen Euro). Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus der Volatilität des Bewertungsergebnisses im Staatsanleihenportfolio. Das Kerngeschäft verlief sehr gut. Das Neugeschäft mit Firmenkunden sank von 10,33 Milliarden Euro auf 8,04 Milliarden Euro, das Privatkundenneugeschäft konnte dagegen auf 2,07 Milliarden Euro zulegen (2019: 1,84 Milliarden Euro). Zudem erhöhte sich der Gesamtbestand in der Immobilienfinanzierung auf 53,3 Milliarden Euro (2019: 50,2 Milliarden Euro).  

Die DZ PRIVATBANK zeigte sich mit einem Ergebnis vor Steuern von 38 Millionen Euro (2019: 36 Millionen Euro) in einem anspruchsvollen, vom Niedrigzins geprägten Marktumfeld weiter stabil. Die operative Entwicklung verlief sowohl im Private Banking als auch im Fondsdienstleistungsgeschäft insgesamt erfreulich. Das verwaltete Vermögen im Private Banking stieg auf 20,0 Milliarden Euro (2019: 18,8 Milliarden Euro), das verwaltete Fondsvolumen erreichte 139,5 Milliarden Euro (2019: 120,1 Milliarden Euro). Im Geschäft mit Währungskrediten blieb das Bestandsvolumen mit 5,3 Milliarden Euro stabil.

Die VR Smart Finanz setzte im abgelaufenen Geschäftsjahr ihre Transformation zum digitalen Gewerbekundenfinanzierer fort. Die operative Entwicklung stand dabei unter dem Einfluss der COVID-19-Pandemie und einer vorübergehenden Einstellung des Unternehmenskredits VR Smart flexibel zugunsten eines voll automatisierten Förderkredits im Rahmen des staatlichen Corona-Hilfsprogramms. Das Ergebnis vor Steuern fiel aufgrund eines niedrigeren Zins- und Provisionsüberschusses, des COVID-19 bedingten Anstiegs der Risikovorsorge sowie der Verarbeitung weiterer Transformationskosten auf minus 45 Millionen Euro (2019: minus 10 Millionen Euro). Die Kundenanzahl stieg infolge der Nachfrage beim Förderkredit und bei digitalen Mehrwertdiensten von 66.000 auf 75.000.

Die DVB Bank verzeichnete ein Ergebnis vor Steuern von minus 285 Millionen Euro (2019: minus 108 Millionen Euro). Der Einbruch der Weltwirtschaft belastete das Schiffsfinanzierungsportfolio der Bank negativ und trug zu einer deutlich erhöhten Risikovorsorge bei. Die laufende Rückführung in Eigenregie macht weiter Fortschritte: Nach den erfolgreichen Veräußerungen des Aviation Finance-Geschäfts, des Land Transport-Geschäfts sowie der LogPay im Vorjahr konnte das Kundenkreditvolumen 2020 in überplanmäßiger Geschwindigkeit auf 3,9 Milliarden Euro (31.12.2019: 7,4 Milliarden Euro) abgebaut werden.

Die DZ BANK AG – Holdingfunktion verzeichnete ein Ergebnis vor Steuern von minus 238 Millionen Euro (2019: minus 258 Millionen Euro). Die Entwicklung war maßgeblich geprägt durch ein stringentes Kostenmanagement in der Holdingfunktion.

Strategische Weiterentwicklung trotz Pandemie beschleunigt

Um weiter nachhaltig zu wachsen, stehen die Zusammenarbeit mit den Genossenschaftsbanken wie auch die Kontinuität in den strategischen Aktivitäten im Fokus. „Im vergangenen Jahr war es wichtig, vorausschauend und partnerschaftlich mit Blick auf die betrieblichen Herausforderungen der Pandemie zu agieren. Gleichzeitig wirkte die Krise auch als Katalysator für bestehende Trends und Entwicklungen. Eine hohe Priorität lag daher darauf, die strategische Weiterentwicklung weiter zu beschleunigen – sei es durch Transaktionen, IT-Investitionen oder unsere Aktivitäten bei den Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung“, sagt Cornelius Riese. So wurde ein breites Portfolio an strategischen Maßnahmen im Pandemiejahr vorangetrieben. Dazu zählen digitale Lösungen zur Vertriebsunterstützung und Vereinfachung der Abwicklungsprozesse mit den Genossenschaftsbanken sowie der Ausbau des Plattformgeschäfts rund um die Baufinanzierung. Der Zahlungsverkehr, der durch die Pandemie eine neue Dynamik gewonnen hat, markiert auch weiterhin ein strategisches Wachstumsfeld für die DZ BANK wie auch die gesamte genossenschaftliche FinanzGruppe. Dazu engagiert sich die Gruppe im Rahmen wichtiger Initiativen wie der European Payment Initiative (EPI) oder auch Digitale Kreditwirtschaft (#DK) und forciert die Entwicklung wegweisender Lösungen etwa im Bereich „Instant Payment“.

DZ BANK Gruppe entwickelt Nachhaltigkeitsprofil weiter

Aufbauend auf dem genossenschaftlichen Wertesystem und mit einem guten ISS ESG Rating („C+“) ausgestattet, arbeitet die DZ BANK Gruppe intensiv an der Weiterentwicklung ihres Nachhaltigkeitsprofils. „Das Thema Nachhaltigkeit hat in der Pandemie eine neue Dimension und Dringlichkeit in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik erhalten. Banken nehmen dabei eine wichtige Rolle bei der Begleitung ihrer Kunden in eine nachhaltigere Zukunft ein“, sagt Uwe Fröhlich. „Wir gehen diese Aufgabe in enger Partnerschaft mit unseren Kunden an. Nicht zuletzt wollen wir neben der gesellschaftlichen Verantwortung, die wir als genossenschaftliches Institut als Teil unserer DNA verstehen, auch die Geschäftschancen in einem breiten Wachstumsfeld wahrnehmen.“ Eine wichtige Grundlage hierfür bildet die Entwicklung eines Klassifizierungsrahmens für das eigene Portfolio sowie die Weiterentwicklung der Berichterstattung. Diese sollen zukünftig auch noch stärker gruppenweit sowie in der Beratung von Kunden Anwendung finden. Zudem ist die DZ BANK Gruppe im Bereich Sustainable Finance bereits bei der Emission nachhaltiger Anleihen, der Vergabe von Förderkrediten sowie nachhaltigen Fonds führend. Der Konzern baut sein Leistungsangebot an nachhaltigen Produkten stetig aus, um die Chancen in diesem Bereich zu nutzen.

Parallel zur Weiterentwicklung des operativen Geschäfts setzte die DZ BANK ihr strategisches Programm Verbund First 4.0 weiter mit hoher Energie um. In diesem Rahmen haben insbesondere Initiativen zur Unterstützung von Wachstum und Effizienz sowie die noch systematischere Einbindung neuer Technologien wie beispielsweise der Nutzung von Cloud-Dienstleistungen hohe Priorität. Darüber hinaus sollen die Möglichkeiten, die sich durch den Einsatz Blockchain-basierter Lösungen im Kapitalmarkt- und Zahlungsverkehr ergeben, konsequent genutzt werden.

Ausblick

Die ersten Wochen des neuen Geschäftsjahres waren weiterhin durch eine lebhafte Nachfrage im Kapitalmarktgeschäft geprägt, während sich der auch durch staatliche Förderprogramme ausgelöste Hochbetrieb im Kreditgeschäft auf ein nunmehr moderates Niveau eingependelt hat. Die verstärkten Pandemie-Einschränkungen um die Jahreswende sorgten derweil europaweit für eine schwache Wirtschaftsentwicklung im Winter. Hoffnung auf eine Normalisierung des Alltags- und Wirtschaftsgeschehens und einer damit einhergehenden Konjunkturerholung in der zweiten Jahreshälfte geben jedoch die weltweit begonnenen Impfkampagnen. Für das laufende Jahr rechnet das DZ BANK Research mit einem Wachstum der deutschen Wirtschaft von 2,7 Prozent.

„Für die Entwicklung der DZ BANK Gruppe sind wir optimistisch, bei einem gleichzeitig aufmerksamen Blick auf mögliche Risiken aus dem wirtschaftlichen Umfeld. Mit der in den vergangenen Monaten unter Beweis gestellten Widerstandsfähigkeit unserer Gruppe sehen wir uns für das neue Geschäftsjahr gut gerüstet. Aufgrund der schwer abschätzbaren Folgen der Pandemie für das Wirtschaftsgeschehen gehen wir für 2021 von einem Ergebnis leicht unterhalb des Vorjahresniveaus aus“, sagt Cornelius Riese.

Dokumente zur Bilanzpressekonferenz:

Präsentation BPK

Datenanhang BPK

Fotos von der Bilanzpressekonferenz:

Medienarchiv

Vorläufige GuV DZ BANK Gruppe nach IFRS

in Mio. Euro 2020 2019 Veränderung in %
Zinsüberschuss 2.797 2.738 +2,2
Provisionsüberschuss 2.121 1.975 +7,4
Handelsergebnis

552

472 +16,9
Ergebnis aus Finanzanlagen 166 182 -8,8
Sonstiges Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten -22 255 >100,0
Ergebnis Ausbuchung AC-bewerteter Finanzinstrumente -2 15 >100,0
Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft 347 1.174 -70,4
Risikovorsorge -678 -329 >100,0
Verwaltungsaufwendungen -4.036 -4.074 -0,9
Sonstiges betriebliches Ergebnis 210 250 -16,0
Konzernergebnis vor Steuern 1.455 2.658 -45,3
Ertragsteuern -475 -778 -38,9
Konzernergebnis 980 1.880 -47,9
Cost Income Ratio [in %]

65,4

57,7 +7,7pp
Bilanzsumme [in Mrd. Euro] 595 559 +6,4
Silvia Conesa

Silvia Conesa

Abteilungsleiterin Kommunikation
Irina Gaisdörfer