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2019
29.08.2019

Erstes Halbjahr 2019: DZ BANK Gruppe erzielt Ergebnis vor Steuern von 1,46 Milliarden Euro

  • Gute operative Geschäftsentwicklung in allen Gesellschaften
  • Positive Bewertungseffekte aus Kapitalmarktentwicklung und Unternehmenstransaktionen sowie unauffällige Risikovorsorge
  • Rückenwind für strategische Ausrichtung „Verbund First 4.0“
  • Harte Kernkapitalquote erreicht 14,3 Prozent

Die DZ BANK Gruppe hat im ersten Halbjahr 2019 ein Ergebnis vor Steuern von 1,46 Milliarden Euro erzielt (1. Halbjahr 2018: 1,03 Milliarden Euro). Das Fundament dieser deutlich über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres liegenden Leistung bildete eine gute operative Geschäftsentwicklung aller Gesellschaften und eine unauffällige Risikosituation. Darüber hinaus kamen Sondereffekte zum Tragen. Hierzu zählen stichtagsbedingte Bewertungseffekte aufgrund der Kapitalmarktentwicklung bei der R+V Versicherung und der DZ HYP. Die Veräußerung von Auslandsgesellschaften der Bausparkasse Schwäbisch Hall und der Union Investment sowie Verkaufstransaktionen bei der DVB Bank wirkten sich ebenfalls positiv aus.

„Das zurückliegende Halbjahr unterstreicht die strategische Ausrichtung der DZ BANK als Allfinanzgruppe. Wir setzen die Strategie – mit unseren Kunden, Eigentümern und Mitarbeitern –  in unternehmerisches Handeln um“ sagt Dr. Cornelius Riese, Co-Vorstandsvorsitzender der DZ BANK. „Dieses erfreuliche Ergebnis macht das große Potential deutlich, das in einem gemeinsamen und marktnahen Handeln unserer Gruppe steckt. Als erster Partner der Volksbanken und Raiffeisenbanken schaffen wir so nachhaltigen Mehrwert für die genossenschaftliche FinanzGruppe“ ergänzt Uwe Fröhlich, Co-Vorstandsvorsitzender der DZ BANK. Die gute Entwicklung der Kapitalausstattung der DZ BANK Gruppe setzte sich dank eines stringenten Managements der Risikoaktiva weiter fort. Die harte Kernkapitalquote der DZ BANK Gruppe lag zum 30.06.2019 bei 14,3 Prozent (31.12.2018: 13,7 Prozent). Die Bilanzsumme stieg gegenüber dem Jahresende 2018 infolge der Ausweitung des Geschäftsvolumens von 519 Milliarden Euro auf 561 Milliarden Euro.


Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung im Einzelnen

Der Zinsüberschuss innerhalb der DZ BANK Gruppe belief sich im ersten Halbjahr 2019 auf 1,28 Milliarden Euro. Maßgeblich für den Rückgang gegenüber dem Halbjahr des Vorjahres (1. Halbjahr 2018: 1,42 Milliarden Euro) war eine Mehrdotierung von bauspartechnischen Rückstellungen bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall.

Der Provisionsüberschuss in Höhe von 958 Millionen Euro lag auf dem hohen Niveau des ersten Halbjahres 2018 (958 Millionen Euro) und ist insbesondere auf eine stabile Geschäfts- und Provisionsentwicklung bei der Union Investment zurückzuführen.

Das Handelsergebnis belief sich auf 141 Millionen Euro. Das Vorjahresergebnis (206 Millionen Euro) war durch Bewertungseffekte von Eigenemissionen gekennzeichnet. Die Erträge aus dem kundenbezogenen Handel der DZ BANK konnten zur gleichen Zeit auf stabilem Niveau gehalten werden.

Das Ergebnis aus Finanzanlagen stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich von 46 Millionen Euro auf 130 Millionen Euro an. Maßgeblich hierfür waren Erlöse bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall aus dem Verkauf der tschechischen Gesellschaft.

Das höhere Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten von 179 Millionen Euro  (1. Halbjahr 2018: minus 48 Millionen Euro) spiegelt im Wesentlichen die positive Bewertungsentwicklung des Staatsanleihen-Portfolios bei der DZ HYP wider.

Das Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft verzeichnete einen deutlichen Anstieg auf 761 Millionen Euro gegenüber 299 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2018. Maßgeblich hierfür war das durch die Entwicklung der Finanz-, Kapital- und Devisenmärkte deutlich gestiegene Kapitalanlageergebnis bei der R+V Versicherung. Zugleich verzeichnete auch das Kundengeschäft steigende Beitragseinnahmen.

Die Risikovorsorge lag, nach einem durch Auflösungen geprägten Vorjahr (1. Halbjahr 2018: 44 Millionen Euro), bei minus 105 Millionen Euro und zeigt sich damit unauffällig.

Die Verwaltungsaufwendungen blieben mit 2,05 Milliarden Euro nahezu stabil (1. Halbjahr 2018: 2,02 Milliarden Euro). Maßgeblich für den leichten Anstieg war die erstmalige Einbeziehung der VR Payment. Zusätzliche Aufwände für strategische Weiterentwicklungs-maßnahmen bei der DVB Bank, der Union Investment und der Bausparkasse Schwäbisch Hall konnten durch geringere Beratungskosten bei der DZ BANK und der DZ HYP ausgeglichen werden.  

Das Konzernergebnis vor Steuern betrug 1,46 Milliarden Euro.

Das Konzernergebnis lag bei 1,03 Milliarden Euro.

Die Aufwand-Ertrags-Relation erreichte einen Wert von 56,6 Prozent.


Ergebnisse der DZ BANK Gruppe

Die DZ BANK AG erzielte im ersten Halbjahr 2019 ein Ergebnis vor Steuern von 209 Millionen Euro (1. Halbjahr 2018: 437 Millionen Euro). Hierbei war das Vorjahresergebnis in hohem Maße durch die Auflösung von Risikovorsorge und Erlöse aus Wertpapierverkäufen geprägt. Die operative Entwicklung verlief in allen Geschäftsfeldern sehr zufriedenstellend. Im Firmenkundengeschäft steigerte die DZ BANK das Bestandsvolumen im Kreditgeschäft um 11 Prozent auf 56,2 Milliarden Euro. Das zugesagte Kreditvolumen im darin enthaltenen Gemeinschaftskreditgeschäft mit den Genossenschaftsbanken stieg um 7 Prozent auf 13,9 Milliarden Euro an. Im Kapitalmarktgeschäft mit Privatkunden erreichte der Absatz strukturierter Produkte nach einem besonders starken Vorjahr (1. Halbjahr 2018: 3,2 Milliarden Euro) mit 2,5 Milliarden Euro ein zufriedenstellendes Niveau. Im Kapitalmarktgeschäft mit institutionellen Kunden und Firmenkunden entwickelte sich das Verbriefungsvolumen gegenüber dem Vorjahreszeitraum sehr positiv und wuchs um 27 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. Im Transaction Banking überzeugte das Wertpapierverwahrgeschäft mit einer Steigerung der Assets under Depository von 218 Milliarden Euro auf 236,6 Milliarden Euro.

Die Bausparkasse Schwäbisch Hall erreichte ein zufriedenstellendes Ergebnis vor Steuern von 149 Millionen Euro. Der Rückgang gegenüber dem ersten Halbjahr des Vorjahres (172 Millionen Euro) ergab sich primär aus einer Mehrdotierung bauspartechnischer Rückstellungen sowie der insgesamt dämpfenden Wirkung des Niedrigzinses auf den Zinsüberschuss. Positiv wirkte hingegen der Verkauf der tschechischen Gesellschaft. Operativ behauptet die Bausparkasse Schwäbisch Hall ihre starke Positionierung in einem wachsenden und zunehmend umkämpften Gesamtmarkt. Das Bauspargeschäft und der Marktanteil blieben weitgehend stabil, im Baufinanzierungs-Neugeschäft gelang eine Steigerung um 3 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro.   

Die R+V Versicherung verzeichnete ein Ergebnis von 711 Millionen Euro vor Steuern und weist damit gegenüber dem Vorjahresergebnis (1.Halbjahr 2018: 274 Millionen Euro) eine außerordentliche Steigerung aus. Maßgeblich für den Ergebnisauftrieb war das aufgrund stichtagsbedingter Bewertungseffekte deutlich gestiegene Kapitalanlageergebnis bei gleichzeitig guter Entwicklung des operativen Geschäfts. Nach einem starken Vorjahr gingen die gebuchten Bruttobeiträge bei Lebens- und Krankenversicherung leicht zurück. Die Bruttobeiträge lagen in den Geschäftsfeldern Schaden/Unfall mit 4 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2018: 3,8 Milliarden Euro) und Aktive Rückversicherung mit 1,4 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2018: 1,2 Milliarden Euro) höher als im Vorjahr.

Die Union Investment steigerte ihr Ergebnis vor Steuern gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 40,7 Prozent auf 384 Millionen Euro. Begünstigt wurde dieses Ergebnis durch die Erholung der Assetmärkte und den Verkauf der Gesellschaft in Polen. Das operative Geschäft zeigte sich positiv. Die Assets under Management stiegen von 323,4 Milliarden Euro auf 349,1 Milliarden Euro, der Nettoabsatz bei institutionellen Kunden lag mit 4,9 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2018: 6,6 Milliarden Euro) und bei Privatkunden mit 4,1 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2018: 4,7 Milliarden Euro) erneut auf gutem Niveau.      

Die DZ HYP weist für das erste Halbjahr 2019 ein Ergebnis vor Steuern von 268 Millionen Euro aus. Das operative Geschäft entwickelte sich mit einem Neugeschäftsvolumen von insgesamt 5,1 Milliarden Euro in den vier Geschäftsfeldern Gewerbekunden, Wohnungswirtschaft, Privatkunden/Private Investoren und Öffentliche Kunden erfreulich. In einem zunehmend fordernden Umfeld gelang es, das Gemeinschaftskreditgeschäft mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken um rund 47 Prozent auf 2,28 Milliarden Euro auszubauen und im Neugeschäft mit Gewerbekunden deutlich von 3 Milliarden Euro auf nun 3,5 Milliarden Euro zu wachsen. Zusätzlich wirkten sich Bewertungseffekte bezüglich des Staatsanleihen-Portfolios positiv aus.

Die TeamBank erzielte ein Ergebnis vor Steuern von 63 Millionen Euro (1. Halbjahr 2018: 76 Millionen Euro). In einem durch Konditionenwettbewerb geprägten Marktumfeld wuchs das Kredit-Neugeschäft gegenüber dem Vergleichszeitraum um 17,5 Prozent auf 1,81 Milliarden Euro an, die Zahl der Kunden stieg von 877.000 zum 31.12.2018 auf nun 918.000 an.

Das Ergebnis vor Steuern der DZ PRIVATBANK verbesserte sich auf 13 Millionen Euro. Der Anstieg des verwalteten Fondsvolumens im ersten Halbjahr von 101,6 auf 111 Milliarden Euro und der Assets under Management von 16,7 auf 18,3 Milliarden Euro stehen stellvertretend für eine stabile operative Entwicklung und die Anstrengungen einer nachhaltigen Aufstellung unserer Private-Banking Einheit.

Die VR Smart Finanz setzte den Transformationsprozess hin zum digitalen Gewerbekundenfinanzierer entschlossen fort. Der Anteil der online abgeschlossenen Verträge am gesamten Neugeschäft übertraf mit 89,9 Prozent den Wert des Vorjahreszeitraums (85,2 Prozent). Das Neugeschäft Mobilienleasing lag mit 0,6 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums, der Umsatz im Factoring stieg von 1,6 Milliarden Euro auf 1,8 Milliarden Euro an. Bei kontinuierlichen Investitionen in den Umbau wurde ein Ergebnis von 1 Million Euro vor Steuern und damit das Niveau des Vorjahreszeitraums erreicht.

Die DVB Bank verbesserte ihr Ergebnis vor Steuern von minus 71 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2018 auf minus 67 Millionen Euro und setzt den eingeschlagenen Kurs einer schrittweisen Rückführung der Geschäftsaktivitäten fort. Hierzu trugen insbesondere erfolgreiche Transaktionen, darunter die Veräußerung des Land Transport Finance Geschäfts sowie der LogPay, entscheidend bei.  


Ausblick

Unter Berücksichtigung steigender geopolitischer Risiken und der sich eintrübenden Konjunktur ist mit Blick auf die Geschäftsentwicklung in der zweiten Jahreshälfte Vorsicht geboten.

„Die DZ BANK Gruppe weist als Kapitalsammelstelle eine hohe Abhängigkeit von den Kapitalmärkten und eine damit verbundene Ergebnisvolatilität auf. In Anbetracht eines zunehmend fordernden wirtschaftlichen und politischen Umfeldes gehen wir von nur moderaten weiteren Ergebniszuwächsen im 2. Halbjahr aus. Wir streben ein Ergebnis an, das sich im mittleren bis oberen Bereich der nachhaltigen Ergebnisspanne von 1,5 bis 2 Milliarden Euro bewegt“ sagt  Dr. Cornelius Riese, Co-Vorstandsvorsitzender der DZ BANK. „Gleichzeitig besteht Grund zu Zuversicht“ so Uwe Fröhlich, Co-Vorstandsvorsitzender der DZ BANK. „Wir haben im ersten Halbjahr 2019 wichtige Fortschritte bei der Umsetzung unserer strategischen Ausrichtung  „Verbund First 4.0“ erzielt, die – wie zum Beispiel das neue Betreuungsmodell im Firmenkundengeschäft – auch unmittelbare Wirkung entfalten. Diese Entwicklung gibt uns Optimismus und Selbstvertrauen bei der weiteren Stärkung der Marktbearbeitung und Ausrichtung auf unsere Kunden in allen Geschäftsfeldern“.

Halbjahresergebnis der DZ BANK Gruppe per 30.06.2019 nach IFRS

in Mio. Euro 01.01.-30.06.2019 01.01.-30.06.2018 Veränderung in %
Zinsüberschuss 1.279 1.420 -9,9%
Provisionsüberschuss 958

958

0%
Handelsergebnis 141 206 -31,6%
Ergebnis aus Finanzanlagen 130 46 >100%
Sonstiges Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten 179 -48 >100%
Ergebnis aus der Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden 15 54 -72,2%
Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft 761 299 >100%
Risikovorsorge -105 44 >100%
Verwaltungsaufwendungen -2.046 -2.018 1,4%
Sonstiges betriebliches Ergebnis 152 73 >100%
Konzernergebnis vor Steuern 1.464 1.034 41,6%
Ertragsteuern -430 -303 41,9%
Konzernergebnis 1.034 731 41,5%
Aufwand-Ertrags-Relation (in %) 56,6 67,1

-10,5 %-Punkte

Der vollständige Halbjahresbericht steht Ihnen auf der DZ BANK Website unter www.halbjahresfinanzbericht.dzbank.de zur Verfügung.

Martin Roth

Martin Roth

Bereichsleiter Kommunikation & Marketing
Silvia Conesa

Silvia Conesa

Abteilungsleiterin Kommunikation