SDG-Klassifizierungsmethodik
Um ihre Geschäftsaktivität konkret messen zu können, hat die DZ BANK bereits 2020 auf der Grundlage der einzelnen SDGs eine Bewertungsmethodik entwickelt, die sogenannte SDG-Klassifizierung. Daher bildet die SDG-Klassifizierung auch die Grundlage für die Auswahl der geeigneten nachhaltigen Vermögenswerte, die den DZ BANK Produkten mit Nachhaltigkeitsaspekten zugrunde gelegt werden.
Mit Hilfe der SDG-Klassifizierung werden Geschäftsaktivitäten der DZ BANK, wie beispielsweise die Vergabe von Darlehen und Krediten an Unternehmen, hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die 17 SDGs bewertet. Dazu wurde ein System von Sektor- und Subsektor-spezifischen Indikatoren entwickelt, die auf Basis eines hauseigenen Wirkungsmodells eine Klassifizierung der Geschäftsaktivitäten entlang der Bewertungskategorien negativer, neutraler und positiver Wirkungsbeitrag über das gesamte ESG-Spektrum ermöglichen. Die Klassifizierung bezieht sich direkt auf die durch die DZ BANK finanzierten einzelnen wirtschaftlichen Tätigkeiten eines Kunden bzw. die spezifische wirtschaftliche Tätigkeit, die der Kunde mit der bereitgestellten Liquidität ausführt. Um eine einheitliche und vergleichbare Basis zu schaffen, werden die wirtschaftlichen Tätigkeiten eines Kunden auf Basis der sogenannten Statistischen Systematik der Wirtschaftszweige in der Europäischen Gemeinschaft (Nomenclature statistique des Activités économiques dans la Communauté Européenne – die „NACE-Codes“) kategorisiert. Die NACE-Codes sind die Klassifikation der Wirtschaftszweige in der Europäischen Union und wurden 1970 entwickelt, um statistische Daten über verschiedene Wirtschaftszweige europaweit einheitlich zu erfassen und zu vergleichen.
Dies vorausgesetzt, wird bei der SDG-Klassifizierung zwischen zweckgebundenen Finanzierungen (z. B. Projektfinanzierung) und nicht-zweckgebundenen Finanzierungen (z. B. freie Mittelvergabe) unterschieden.
Im Falle einer zweckgebundenen Finanzierung wird die direkt finanzierte wirtschaftliche Tätigkeit bewertet. Die weiteren wirtschaftlichen Tätigkeiten dieses Kunden sind im Rahmen einer zweckgebundenen Finanzierung irrelevant.
Im Falle einer nicht-zweckgebundenen Finanzierung werden alle wirtschaftlichen Tätigkeiten eines Kunden individuell bewertet (sog. Aktivitätensplit). In der Gesamtbeurteilung werden die einzelnen Ergebnisse der Bewertung aller jeweiligen wirtschaftlichen Tätigkeiten zusammengeführt und gemeinsam berücksichtigt. Die Gewichtung untereinander erfolgt anhand der Umsatzquote des Kunden aus den jeweiligen wirtschaftlichen Tätigkeiten, sodass das Klassifizierungsergebnis des Kunden zuletzt die Auswirkung der Gesamtaktivitäten auf die SDGs widerspiegelt.
Im Rahmen der SDG-Klassifizierung erfolgt eine sektorspezifische Fokussierung auf die typischerweise relevanten SDG-Auswirkungen des jeweiligen Sektors, meist bezogen auf das jeweilige Produkt- oder Service- Angebot und die dazu notwendigen Prozesse. Darüber hinaus bauen SDG-Klassifizierungsergebnisse zu einem großen Teil auf öffentlich zugänglichen Informationen auf, welche im Einzelfall punktuelle Unschärfen der Qualifizierung nach sich ziehen können.
