Erneuerbare Energien auf dem Vormarsch: Projektfinanzierung der DZ BANK legt deutlich zu
Der Ausbau der Erneuerbaren Energien schreitet in Deutschland voran. Das zeigt sich auch in der Strukturierten Finanzierung der DZ BANK. Auf rund 7,4 Milliarden Euro ist das Gesamtportfolio Erneuerbare Energien im vergangenen Jahr angewachsen. Das entspricht einem deutlichen Zuwachs: Zum Jahresende 2022 lag es bei 6,5 Milliarden Euro. Laut der Datenbank Inframation ist die Bank im Bereich Onshore der erfolgreichste Projektfinanzierer Erneuerbarer Energien in Europa. Im globalen Vergleich belegen wir den dritten Platz.
Für den Ausbau des Portfolios haben auch die Projektfinanzierungen im Deutschlandgeschäft gesorgt, die in der Gruppe von Alexandra Pohl (SFIE) begleitet werden. Das Neukreditvolumen wuchs 2023 von 660 auf knapp eine Milliarde Euro an. Möglich war dies laut Alexandra Pohl zum einen, weil die Gruppe SFIE personell gewachsen ist und mehr Transaktionen bewältigen konnte. „Und auch die Kolleginnen und Kollegen aus dem Kreditbereich und RED haben einen wichtigen Beitrag geleistet, denn eine effiziente Zusammenarbeit mit allen beteiligten Einheiten ist wichtig für eine reibungslose Finanzierung.“
Denn Verzögerungen gibt es beim Ausbau der Erneuerbaren bekanntlich genug – Bürokratie und lange Genehmigungsverfahren drücken auf die Bremse. So wurden in Deutschland im vergangenen Jahr insgesamt 745 neue Windräder mit einer Gesamtleistung von rund 3,57 Gigawatt in Betrieb genommen – das sind immerhin fast 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Um die Ausbauziele der Bundesregierung zu erreichen, müssten allerdings vier bis fünf neue Anlagen pro Tag an den Start gehen. „Der Energiewende-Zug hat den Bahnhof verlassen, ist jedoch noch lange nicht auf voller Betriebstemperatur“, fasst Alexandra Pohl die aktuelle Situation zusammen.
„Für eine Versorgungssicherheit werden wir grundlastfähige (Standby-)Kapazitäten benötigen“
Dass der Ausbau noch nicht schnell genug voranschreitet, könnte auch ein weiteres Ziel gefährden: Den Kohleausstieg 2030. Denn die Abschaltung der Kohlekraftwerke können andere Energiequellen, darunter die Erneuerbaren, bis dahin vermutlich nicht kompensieren. Der Thinktank Aurora Energy Research hat berechnet, dass in Deutschland bis 2030 eine Lücke von zehn Gigawatt entstehen könnte.
endenziell dürfte der Strombedarf in Deutschland und Europa sogar weiter steigen, etwa wegen der sukzessiven Umstellung auf Elektromobilität oder auf strombetriebene Wärmepumpen in Häusern. „Für eine Versorgungssicherheit werden wir grundlastfähige (Standby-)Kapazitäten benötigen, bis die Erneuerbaren und entsprechende Speicherkapazitäten ausgebaut sind“, sagt Alexandra Pohl.