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Geschäftszahlen
2019
05.03.2019

Vorläufige Geschäftszahlen 2018

DZ BANK Gruppe erzielt Ergebnis vor Steuern von 1,4 Milliarden Euro

  • Gute operative Entwicklung – Kundengeschäft wächst
  • Kapitalmarktumfeld und Sonderfaktoren belasten Ergebnis
  • DVB Bank erzielt Fortschritte bei Risikoabbau und Verkauf von Geschäftsteilen
  • Wesentliche Fortschritte bei strategischer Weiterentwicklung: DZ BANK AG gibt sich ambitionierte Ertrags- und Kostenziele, DZ HYP schließt Fusion erfolgreich ab
  • Harte Kernkapitalquote bleibt stabil bei 13,7 Prozent

Die DZ BANK Gruppe hat im Jahr 2018 ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 1,37 Milliarden Euro erzielt (2017: 1,81 Milliarden Euro). Dieses Resultat basiert auf einer guten operativen Entwicklung. In den meisten Bereichen hat die DZ BANK Gruppe ihre Geschäftsvolumina gesteigert und Marktanteile hinzugewonnen. Zugleich spiegelt das Ergebnis negative Bewertungseffekte infolge der Kapitalmarktentwicklung wider. Zudem wurden weitere belastende Sonderfaktoren verarbeitet.

In der strategischen Weiterentwicklung hat die DZ BANK Gruppe im Jahr 2018 gute Fortschritte gemacht. So hat sich die DZ BANK AG mit „Verbund First 4.0“ ambitionierte Ertrags- und Kostenziele gesetzt und umfassende Maßnahmen bereits auf den Weg gebracht. Die DG HYP und die WL BANK haben ihre Fusion zur DZ HYP, der größten deutschen Pfandbriefbank, erfolgreich vollzogen. Die DVB Bank ist sowohl mit dem Abbau von Risiken als auch mit dem Verkauf von Geschäftsteilen gut vorangekommen.

„Wir haben trotz Gegenwind von den Kapitalmärkten ein ordentliches Ergebnis erzielt. Zudem haben wir die strategische Aufstellung weiterentwickelt und damit die Zukunftsfestigkeit unserer Allfinanzgruppe weiter gestärkt“, erklärt Cornelius Riese, Co-Vorstandsvorsitzender der DZ BANK.

„Das Resultat belegt einmal mehr unsere hohe innere Ertragskraft. Die Unternehmen der DZ BANK Gruppe haben ihr Kundengeschäft, insbesondere in der Zusammenarbeit mit den Genossenschaftsbanken, deutlich ausgebaut. Damit haben wir unserem Wachstumsanspruch weiteren Nachdruck verliehen“, sagt Uwe Fröhlich, Co-Vorstandsvorsitzender der DZ BANK.

Die Kapitalsituation der DZ BANK Gruppe ist weiterhin zufriedenstellend. Die harte Kernkapitalquote blieb zum 31.12.2018 mit 13,7 Prozent stabil (31.12.2017: 13,7 Prozent). Die von der Aufsicht individuell für die DZ BANK festgelegte Eigenmittelanforderung („SREP-Quote“) liegt bei 9,75 Prozent. Die Leverage Ratio der DZ BANK Gruppe lag mit 4,3 Prozent ebenfalls annähernd auf dem Niveau des Vorjahres (31.12.2017: 4,4 Prozent). Jüngst haben die Ratingagenturen Standard & Poor’s und Moody’s die Einstufung der genossenschaftlichen FinanzGruppe auf AA- (S&P) bzw. der DZ BANK Gruppe auf Aa1 (Moody’s) bestätigt. Die DZ BANK Gruppe gehört damit zu den am besten bewerteten Bankengruppen in Europa.


Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung im Einzelnen

Der Zinsüberschuss verringerte sich um 4,8 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro, wobei die stark zinsabhängigen Einheiten wie die DZ BANK AG und die Bausparkasse Schwäbisch Hall von den Niedrigzinsen besonders gefordert wurden.

Die Risikovorsorge war mit 21 Millionen Euro unauffällig (2017: 786 Millionen Euro), wobei sich die Stabilisierung der DVB Bank sowie Netto-Auflösungen bei der DZ BANK AG positiv auswirkten.

Der Provisionsüberschuss stieg auf 1,96 Milliarden Euro (2017: 1,86 Milliarden Euro). Er wurde erneut maßgeblich von einer guten Entwicklung der Union Investment getragen. In der DZ BANK AG wirkte sich vor allem ein lebhaftes Neugeschäft im Anleiheprimärmarktgeschäft positiv aus.

Das Handelsergebnis ging kapitalmarktbedingt auf 285 Millionen Euro (2017: 506 Millionen Euro) zurück.

Das Ergebnis aus Finanzanlagen von 150 Millionen Euro (2017: 10 Millionen Euro) spiegelt insbesondere gestiegene Erträge aus Wertpapierverkäufen der DZ BANK AG wider.

Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten sank von 289 Millionen Euro auf minus 120 Millionen Euro. Dafür waren erneut Bewertungseffekte bei Staatsanleihen im Abbauportfolio der DZ HYP wesentlich.

Die Verwaltungsaufwendungen zeigten einen insgesamt leichten Anstieg um 2,5 Prozent auf 4,06 Milliarden Euro. Einer wachstumsbedingten Steigerung bei Union Investment standen deutliche Einsparungen bei der DZ BANK AG infolge des Abschlusses der Fusion gegenüber.

Die Aufwand-Ertrags-Relation erreichte einen Wert von 74,5 Prozent (2017: 60,4 Prozent).

Das Konzernergebnis vor Steuern betrug 1,37 Milliarden Euro (2017: 1,81 Milliarden Euro).

Das Konzernergebnis lag bei 918 Millionen Euro (Vorjahr: 1,1 Milliarden Euro).


Ergebnisse der DZ BANK Gruppe

Die DZ BANK AG erzielte ein Ergebnis vor Steuern von 522 Millionen Euro (2017: 752 Millionen Euro). Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus niedrigeren Beteiligungserträgen und kapitalmarktbedingt gesunkenen Handelserträgen sowie einer Restrukturierungsrückstellung in Höhe von 80 Millionen Euro. Das Kundengeschäft der Bank verlief zufriedenstellend. Im Firmenkundengeschäft steigerte die DZ BANK das Kreditvolumen um neun Prozent auf 53,8 Milliarden Euro. Die Qualität des Wachstums zeigt sich auch in der zunehmenden Intensität der Kundenbeziehungen. So nahm die Anzahl der Hausbankbeziehungen um 18 Prozent zu. Zudem verlief besonders das Geschäft mit Cross Selling-Produkten wie Zins- und Devisenabsicherungen weiter positiv. Im Kapitalmarktgeschäft baute die DZ BANK ihre Marktposition als Konsortialbank bei Anleiheemissionen weiter aus, insbesondere bei der Begleitung nachhaltiger Anleihen. Zudem entwickelte sich das Verbriefungsgeschäft auf hohem Niveau weiter positiv. Das Verbriefungsvolumen überstieg erstmals zwei Milliarden Euro (plus sechs Prozent). Im Privatkundenwertpapiergeschäft erreichte die Bank erneut einen hohen Absatz von 6,0 Milliarden Euro (2017: 6,1 Milliarden Euro). Im Geschäftsfeld Transaction Banking steigerte die DZ BANK sowohl die Anzahl der abgewickelten SEPA-Transaktionen (plus 3,8 Prozent) als auch der ausgegebenen Kreditkarten (plus sechs Prozent) maßgeblich. Im Wertpapierverwahrgeschäft erreichte die DZ BANK mit verwahrten Vermögenswerten von 215 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert und war damit die Nummer drei im Markt.  

Die Bausparkasse Schwäbisch Hall (BSH) kam auf ein zufriedenstellendes Ergebnis vor Steuern von 295 Millionen Euro (2017: 334 Millionen Euro). Entscheidend dafür war eine gute operative Geschäftsentwicklung. Mit einer Steigerung des Bausparneugeschäfts von 28 Milliarden Euro im Vorjahr auf 29,7 Milliarden Euro untermauerte die BSH ihre Marktführerschaft deutlich. In der Baufinanzierung wuchs das Neugeschäft um 3,8 Prozent und lag damit bei 15,2 Milliarden Euro. Negativ beeinflusst war das Ergebnis durch die niedrigen Zinsen.

Die R+V Versicherung verzeichnete ein Ergebnis vor Steuern von 413 Millionen Euro (2017: 795 Millionen Euro). Operativ verlief das Geschäft mit gebuchten Bruttobeiträgen in Höhe von 16,1 Milliarden Euro (2017: 15,3 Milliarden Euro) erneut positiv. Der Anstieg wurde getragen von allen Segmenten. Maßgeblich für das verminderte Ergebnis war der erwartungsgemäße Rückgang des Kapitalanlageergebnisses, das im Vorjahr einen außergewöhnlich hohen Wert erreicht hatte.

Das Ergebnis vor Steuern von Union Investment belief sich nach einem Rekordwert von 610 Millionen Euro im Vorjahr auf erneut gute 502 Millionen Euro im Jahr 2018. Die Assets under Management konnten trotz der schwierigen Marktbedingungen bei 323,4 Milliarden Euro nahezu gehalten werden (2017: 323,9 Milliarden Euro). Der Nettoabsatz an Privatkunden und institutionelle Kunden lag insgesamt bei einem guten Wert von 15,3 Milliarden Euro.

Die DZ HYP legt nach Abschluss der Fusion erstmals einen konsolidierten Jahresabschluss vor und erwirtschaftete ein Ergebnis vor Steuern von 232 Millionen Euro (2017 auf pro forma-Basis: 637 Millionen Euro). Während der Rückgang des Ergebnisses aus Bewertungseffekten im Abbauportfolio resultiert, verzeichnete das fusionierte Institut im Kundengeschäft Zuwächse. So stieg das Neugeschäft mit Gewerbekunden um neun Prozent auf 7,7 Milliarden Euro. Der Gesamtbestand in der Immobilienfinanzierung erhöhte sich von 42,5 Milliarden Euro auf 44,5 Milliarden Euro.  

Die TeamBank erreichte mit einem Ergebnis vor Steuern von 145 Millionen Euro annähernd den guten Vorjahreswert (148 Millionen Euro). Das operative Geschäft nahm mit einem Neugeschäft von 2,98 Milliarden Euro (2017: 2,95 Milliarden Euro) einen stabilen Verlauf. Die Zahl der Kunden konnte trotz des wettbewerbsintensiven Umfelds um 44.000 auf 877.000 gesteigert werden.

Das Ergebnis vor Steuern der DZ PRIVATBANK lag bei minus 151 Millionen Euro (2017: 20 Millionen Euro). Es war maßgeblich geprägt durch eine ergebniswirksame Abschreibung des Geschäfts- und Firmenwerts sowie der Kundenstämme infolge veränderter Geschäftserwartungen im Private Banking-Markt. Operativ entwickelte sich die DZ PRIVATBANK stabil. Während die Assets under Management im Private Banking um 3,5 Prozent auf 16,7 Milliarden Euro sowie die Assets under Custody im Depotbankgeschäft um 6,6 Prozent auf 101,6 Milliarden Euro marktbedingt zurückgingen, lag das Bestandsvolumen bei Währungskrediten konstant bei fünf Milliarden Euro.  

Die VR Smart Finanz erzielte ein Ergebnis vor Steuern von einer Million Euro (2017: minus 17 Millionen Euro). Das Ergebnis enthält negative Sondereffekte aus der planmäßig laufenden Transformation des Unternehmens. Das Neugeschäft erreichte mit einem stabilen Wert im Mobilienleasing von 1,2 Milliarden Euro und einem auf 3,4 Milliarden Euro erhöhten Factoring-Umsatz (2017: 3,2 Milliarden Euro) ein zufriedenstellendes Niveau. Sehr dynamisch entwickelte sich das Online-Geschäft mit Genossenschaftsbanken mit einem Zuwachs von 17,6 Prozent.  

Die DVB Bank verbesserte ihr Ergebnis deutlich von minus 774 Millionen Euro auf minus 130 Millionen Euro, wobei negative IFRS-Bewertungseffekte in Höhe von 105 Millionen Euro das Resultat maßgeblich belastete. Die Risikovorsorge konnte von 728 Millionen Euro auf 80 Millionen Euro zurückgeführt werden. Das Kreditvolumen wurde gezielt von 19,4 Milliarden Euro auf 16,6 Milliarden Euro reduziert. Einen Schwerpunkt bildeten dabei Non-Performing Loans (NPL). Zudem machte der Verkauf von Geschäftsteilen gute Fortschritte.

Ausblick

Der Ausblick auf das Jahr 2019 ist geprägt durch die Zeichen einer konjunkturellen Eintrübung, auch in Deutschland als wichtigstem Markt für die DZ BANK Gruppe. Die Volkswirte des DZ BANK Research prognostizieren für das Jahr 2019 ein Wachstum von einem Prozent nach 1,4 Prozent im Jahr 2018.

„Trotz konjunktureller Abkühlung stellen wir im operativen Geschäft zum Jahresauftakt einen weiterhin hohen Zuspruch unserer Kunden fest. Wir rechnen damit, im Geschäftsjahr 2019 einen leichten Ergebnisanstieg und damit ein Ergebnis am unteren Ende unserer nachhaltigen Ergebnisspanne von 1,5 bis 2 Milliarden Euro vor Steuern zu erzielen“, sagt Cornelius Riese.

Uwe Fröhlich erklärt: „Wir sind in der Pflicht, unsere Leistungsfähigkeit über die unmittelbare Zukunft hinaus zu sichern. Es ist unser Anspruch, im Schulterschluss mit den Genossenschaftsbanken weiter zu wachsen. Für diesen Wachstumspfad haben wir uns mit Verbund First 4.0 ambitionierte Ertrags- und Kostenziele gesetzt.“

Bei den auf den Weg gebrachten Maßnahmen stehen erstens erhebliche Investitionen in den Marktantritt im Fokus. Eine hohe Priorität liegt auf der kundenorientierten und effizienten Ausrichtung aller Firmenkundenprozesse – vom Kundenportal bis zum Back Office. Zweitens werden Steuerung und Produktion optimiert, indem Kernprozesse durchgängig digitalisiert und automatisiert werden. Die Schwerpunkte liegen hierbei auf den Kredit- und Steuerungsfunktionen sowie der IT. Zur Optimierung der Kostenbasis reduziert die Bank zudem den Aufwand für externe Dienstleister deutlich und plant den Abbau von knapp 500 Stellen bis 2023. Dies entspricht circa zehn Prozent des Stellengerüsts nach Umsetzung der Fusionssynergien. Drittens steht die gezielte Gewinnung und Förderung von Talenten und damit die Gestaltung des demographischen Wandels oben auf der Prioritätenliste. Damit einher geht die noch tiefere Verankerung von Kundenorientierung, Effizienz- und Leistungsausrichtung in der DZ BANK.

Dokumente zur Bilanzpressekonferenz:

Rede

Präsentation

Vorläufige GuV DZ BANK Gruppe nach IFRS

in Mio. Euro 2018 2017 Veränderung in %
Zinsüberschuss 2.799 2.941 -4,8
Risikovorsorge -21 -786 -97,3
Provisionsüberschuss 1.955 1.864 4,9
Handelsergebnis 285 506 -43,7
Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft 490 907 -46,0
Ergebnis aus Finanzanlagen 150 10 >100,0
Sonstiges Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten -120 289  -
Verwaltungsaufwendungen -4.059 -3.959 2,5
Sonstiges betriebliches Ergebnis -109 38  -
Konzernergebnis vor Steuern 1.370 1.810 -24,3
Ertragsteuern -452 -712 -36,5
Konzernergebnis 918

1.098

-16,4
Cost Income Ratio [in %] 74,5

60,4

+14,1%-Punkte
Bilanzsumme [in Mrd. Euro] 518,7 505,6 2,6
Silvia Conesa

Silvia Conesa

Abteilungsleiterin Kommunikation