Pressemitteilungen
Geschäftszahlen
2016
30.09.2016

Erstes Halbjahr 2016: DZ BANK Gruppe erreicht Vorsteuerergebnis von 1,57 Milliarden Euro

  • Finanzberichterstattung zum 30. Juni 2016 bereits unter Berücksichtigung des zum 1. August 2016 vollzogenen Zusammenschlusses mit der WGZ BANK
  • Gute operative Entwicklung in den Konzerngesellschaften
  • Positive Bewertungs- und Konsolidierungseffekte aus Fusion
  • Harte Kernkapitalquote steigt von 13,0 auf 13,9 Prozent (pro forma nach Fusion) unter Vollanwendung der CRR
  • Wolfgang Kirsch: „Erfreuliche Entwicklung in anspruchsvollem Umfeld erreicht – streben Jahresergebnis oberhalb von zwei Milliarden Euro an“

Die DZ BANK Gruppe erreichte im ersten Halbjahr 2016 ein Ergebnis vor Steuern von 1,57 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2015: 1,28 Milliarden Euro). Das Resultat fußt wesentlich auf einer überwiegend guten operativen Entwicklung in den Konzerngesellschaften. Dies kommt unter anderem in einem nur leicht rückläufigen Zinsüberschuss sowie einem konstant hohen Provisionsüberschuss zum Ausdruck. Zudem ist im erreichten Ergebnis erstmalig die Fusion von DZ BANK und WGZ BANK reflektiert. Die fusionsbezogenen Effekte trugen saldiert 363 Millionen Euro zum Ergebnis bei.

In der Gewinn- und Verlustrechnung sind die wesentlichen fusionsbezogenen Effekte in der Position „Ergebnis aus Unternehmenszusammenschluss WGZ BANK“ ausgewiesen. Die anderen Positionen spiegeln im ersten Halbjahr 2016 noch die DZ BANK Gruppe vor Fusion wider und sind daher mit dem ersten Halbjahr 2015 vergleichbar.

„Wir haben die Fusion von DZ BANK und WGZ BANK geräuschlos und in sehr kurzer Zeit abgeschlossen. Zugleich konnten wir unsere gute operative Entwicklung fortschreiben. Wir blicken dementsprechend zufrieden auf das erste Halbjahr zurück“, sagt Wolfgang Kirsch, Vorstandsvorsitzender der DZ BANK.

Die erwirtschafteten Gewinne nutzte die DZ BANK für eine weitere Stärkung ihrer Kapitalbasis. Die harte Kernkapitalquote lag zum 30. Juni 2016 in einer pro forma-Rechnung nach Fusion bei 13,9 Prozent unter voller Berücksichtigung der Kapitalrichtlinie CRR (31.12.2015: 13,0 Prozent).


Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung im Einzelnen

Der Zinsüberschuss der DZ BANK Gruppe blieb mit 1,36 Milliarden Euro nahezu stabil (1. Halbjahr 2015: 1,38 Milliarden Euro). Maßgeblich dafür war unter anderem eine stabile Entwicklung bei der DZ BANK AG, deren Firmenkundengeschäft sich gut entwickelt. Zudem wirkte sich die Ausschüttung der EURO Kartensysteme GmbH in Höhe von 62 Millionen Euro positiv aus. Indes waren bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall die Folgen der niedrigen Zinsen deutlich spürbar.

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft stieg auf minus 219 Millionen Euro gegenüber einem außerordentlich niedrigen Vorjahreswert von minus 41 Millionen Euro, blieb damit aber auf einem moderaten Niveau.

Der Provisionsüberschuss erreichte mit 822 Millionen Euro das hohe Vorjahresniveau (826 Millionen Euro). Erheblichen Anteil daran hatte die erneut gute Geschäftsentwicklung bei Union Investment sowie ein höherer Provisionsüberschuss im Kapitalmarktgeschäft der DZ BANK AG.

Das Handelsergebnis erhöhte sich von 226 Millionen Euro auf 501 Millionen Euro. Wesentlich getragen wurde dies von einer guten Entwicklung im Kapitalmarktgeschäft sowie von Effekten aus der Bewertung eigener Emissionen der DZ BANK AG.

Das Ergebnis aus Finanzanlagen stieg primär aufgrund der Veräußerung der Anteile an VISA Europe auf 90 Millionen Euro (1. Halbjahr 2015: 21 Millionen Euro).

Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten betrug minus 154 Millionen Euro (1. Halbjahr 2015: 127 Millionen Euro). Der Rückgang ist primär auf negative Bewertungseffekte in den in Abbau befindlichen Staatsanleihebeständen der DG HYP zurückzuführen.

Das Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft erhöhte sich aufgrund einer starken Beitragsentwicklung und eines guten Kapitalanlageergebnisses der R+V Versicherung von 405 Millionen Euro um 13,8 Prozent auf 461 Millionen Euro.

Die Verwaltungsaufwendungen erreichten mit 1,70 Milliarden Euro den Wert des Vorjahreszeitraums. Gestiegene regulatorisch bedingte Aufwendungen sowie Projektkosten wurden dabei kompensiert durch ein konsequentes Kostenmanagement und eine gegenüber dem Vorjahr niedrigere Bankenabgabe.

Das Ergebnis aus Unternehmenszusammenschluss WGZ BANK lag bei 363 Millionen Euro. Hierin enthalten sind Erträge aus der Eliminierung von vor der Fusion bestehenden Geschäftsbeziehungen in Höhe von 343 Millionen Euro sowie ein IFRS-bedingter positiver Bewertungseffekt in Höhe von 159 Millionen Euro. Außerdem enthält die Position Aufwendungen für Restrukturierung, Transaktion und Migration in Höhe von minus 139 Millionen Euro.

Die Aufwand-Ertrags-Relation verbesserte sich von 56,2 Prozent auf 54,4 Prozent.

Das Konzernergebnis vor Steuern belief sich auf 1,57 Milliarden Euro gegenüber 1,28 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2015.

Das Konzernergebnis nach Steuern erreichte 1,16 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2015: 913 Millionen Euro).


Ergebnisse der DZ BANK Gruppe

Das Ergebnis vor Steuern der DZ BANK AG stieg von 266 Millionen Euro auf 463 Millionen Euro. Getragen wurde dieses Ergebnis von einer positiven operativen Entwicklung. Das Geschäft mit Firmenkunden konnte dank der guten Zusammenarbeit mit den Genossenschaftsbanken und einer gestiegenen Investitionsbereitschaft des Mittelstands ausgebaut werden. Insbesondere im Geschäft mit der Agrarwirtschaft sowie in der Finanzierung Erneuerbarer Energien konnte die DZ BANK AG Zuwächse im Neugeschäft verzeichnen. Im Kapitalmarktgeschäft mit institutionellen Kunden baute die Bank ihr Anleiheneuemissionsgeschäft aus und behauptete ihre führende Marktposition im Handel mit Zinsderivaten und strukturierten Produkten. Im Kapitalmarktgeschäft mit Privatkunden stärkte die DZ BANK ihre Marktführerschaft gemessen am ausstehenden Volumen weiter und kommt nun auf 16,5 Prozent Marktanteil. Dem insgesamt herausfordernden Marktumfeld, insbesondere für Zinsprodukte, konnte sie sich jedoch nicht vollständig entziehen. Im Geschäftsfeld Transaction Banking steigerte die DZ BANK AG sowohl im Wertpapierverwahrgeschäft als auch im Zahlungsverkehr ihr Geschäftsvolumen.

Die Bausparkasse Schwäbisch Hall erreichte im ersten Halbjahr 2016 ein Ergebnis vor Steuern von 151 Millionen Euro nach 211 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2015. Maßgeblich für den Rückgang war der gesunkene Zinsüberschuss infolge des niedrigen Zinsniveaus. Das Volumen der Bauspareinlagen erhöhte sich um 1,5 Milliarden Euro auf 52,5 Milliarden Euro. Das Bausparneugeschäft entwickelte sich mit 333.000 neu abgeschlossenen Verträgen und einer Bausparsumme von 15,1 Milliarden Euro erneut lebhaft, konnte aber nicht an den Rekordwert des ersten Halbjahres 2015 anknüpfen (17,4 Milliarden Euro).

Union Investment verzeichnete ein Ergebnis vor Steuern von 257 Millionen Euro gegenüber dem Rekordergebnis von 340 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2015. Ein auf weiterhin hohem Niveau gesunkener Provisionsüberschuss infolge niedrigerer erfolgsabhängiger Vergütungen sowie ein gestiegener Verwaltungsaufwand war dafür maßgeblich. Positiv entwickelte sich erneut das Neugeschäft mit einem Nettoabsatz von 10,7 Milliarden Euro. Die Assets under Management stiegen gegenüber dem ersten Halbjahr 2015 um 9,3 Prozent auf 275,3 Milliarden Euro.

Die R+V Versicherung steigerte ihr Ergebnis um 20,8 Prozent auf 430 Millionen Euro (1. Halbjahr 2015: 356 Millionen Euro). Die Verdienten Beiträge aus dem Versicherungsgeschäft erhöhten sich vor allem aufgrund eines Anstiegs im Bereich Schaden- und Unfallversicherung um insgesamt 2,4 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro. Außerdem erzielte die R+V erneut ein gutes Kapitalanlageergebnis.

Die TeamBank verbesserte ihr Ergebnis vor Steuern gegenüber dem ersten Halbjahr 2015 von 68 Millionen Euro auf 80 Millionen Euro. In einem intensiven Wettbewerb konnte die TeamBank ihre Marktposition weiter ausbauen und den easyCredit-Bestand auf 7,2 Milliarden Euro erhöhen (1. Halbjahr 2015: 7,0 Milliarden Euro).

Die DZ PRIVATBANK erreichte im ersten Halbjahr 2016 ein Ergebnis vor Steuern von minus 10 Millionen Euro (1. Halbjahr 2015: 37 Millionen Euro). Das Ergebnis war geprägt durch einen niedrigeren Zinsüberschuss sowie erhöhte Rückstellungen. Demgegenüber verzeichnete die DZ PRIVATBANK in der Vermögensverwaltung eine erfreuliche Entwicklung und steigerte die Assets under Management auf 16,4 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2015: 15,6 Milliarden Euro).

Die DG HYP kam auf ein Ergebnis vor Steuern von minus 76 Millionen Euro gegenüber einem Ergebnis von 156 Millionen Euro im ersten Halbjahr des Vorjahres. Hierin schlugen sich primär negative Bewertungseffekte bei Staatsanleihen im Abbauportfolio nieder. Die operative Geschäftsentwicklung verlief weiter positiv. So stieg das Neugeschäftsvolumen in der gewerblichen Immobilienfinanzierung von 2,2 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2015 auf 3,4 Milliarden Euro deutlich an.

Das Ergebnis vor Steuern der VR LEASING belief sich auf 16 Millionen Euro und lag damit um 23,1 Prozent über dem Wert des Vorjahreshalbjahrs (13 Millionen Euro). Wesentlich dazu beigetragen haben positive Effekte aus dem Verkauf von Aktivitäten des Nicht-Kerngeschäfts. Im operativen Geschäft belegt ein Zuwachs von 10,7 Prozent im Online-Neugeschäft die positive Fortentwicklung.

Die DVB Bank erzielte ein Ergebnis vor Steuern von 15 Millionen Euro gegenüber 74 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2015. Der Wegfall eines positiven Einmaleffektes im Vorjahr in Höhe von 47 Millionen Euro sowie ein Anstieg in der Kreditrisikovorsorge waren maßgeblich dafür. Dennoch hat sich das Geschäftsmodell der DVB in einem herausfordernden Umfeld mit einem guten Neugeschäftsvolumen von 2,8 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2015: 3,6 Milliarden Euro) bei einer unverändert vorsichtigen Risikopolitik als widerstandsfähig erwiesen. Ungeachtet dessen geht die DVB aufgrund von erhöhtem Wertberichtigungsbedarf in der Schiffsfinanzierung 2016 von einem negativen Ergebnis in zweistelliger Millionenhöhe aus.


Ausblick

Die Rahmenbedingungen für die weitere Geschäftsentwicklung bleiben auf absehbare Zeit anspruchsvoll. Für die deutsche Wirtschaft erwarten die Volkswirte des DZ BANK Research im Jahr 2016 noch ein robustes Wachstum von 1,6 Prozent. „Der Auftakt des zweiten Halbjahres ist für die DZ BANK Gruppe zufriedenstellend verlaufen. Unter Einbezug der Fusionseffekte streben wir für das Gesamtjahr ein Ergebnis vor Steuern oberhalb von zwei Milliarden Euro an“, sagt Kirsch.

Im Blick nach vorn stehen für die DZ BANK Gruppe aktuell drei Themen im Vordergrund. Dazu zählt erstens die strukturelle und kulturelle Integration der fusionierten Bank. Zweitens bleibt angesichts niedriger Zinsen und anhaltender Verschärfung der Regulatorik ein wirksames Kapital- und Kostenmanagement eine Daueraufgabe. Die zügige Realisierung von Fusionssynergien wird hierzu einen Beitrag leisten. Drittens arbeitet die DZ BANK Gruppe fortwährend am Ausbau ihrer Ertragsbasis anhand eines durch die Fusion komplettierten Leistungsangebots und neuer digitaler Ansätze aus dem Innovationsmanagement.

„Das Fundament für unsere hohe innere Ertragskraft und unser funktionierendes Geschäftsmodell ist durch die Fusion nochmals gestärkt worden. Unsere solide Kapital- und Liquiditätssituation kommt in einem der besten Bankenratings Europas zum Ausdruck. Mit dieser Ausgangslage muss es unser Ziel sein, die Marktposition der genossenschaftlichen FinanzGruppe zu stärken und weiter auszubauen“, so Kirsch.

Halbjahresergebnis der DZ BANK Gruppe per 30.06.2016 vs. 30.06.2015 nach IFRS

in Mio. Euro 01.01.-30.06.2016 01.01.-30.06.2015 Veränderung in %
Zinsüberschuss 1.363 1.383 -1,4
Risikovorsorge im Kreditgeschäft -219 -41 >100
Provisionsüberschuss 822 826 -0,5
Handelsergebnis 501 226 >100
Ergebnis aus Finanzanlagen 90 21 >100
Sonstiges Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten -154 127 >100
Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft 461 405 13,8
Verwaltungsaufwendungen -1.703 -1.702 0,1
Sonstiges betriebliches Ergebnis 50 39 28,2
Ergebnis aus Unternehmenszusammenschluss WGZ BANK 363  -  -
Konzernergebnis vor Steuern 1.574 1.284 22,6
Ertragssteuern -416 -371 12,1
Konzernergebnis 1.158 913 26,8
Aufwand-Ertrags-Relation (in %) 54,4 56,2 -1,8 %-Punkte

Der vollständige Halbjahresbericht steht Ihnen auf der DZ BANK Website unter www.berichte2016.dzbank.de zur Verfügung.

Silvia Conesa

Silvia Conesa

Abteilungsleiterin Kommunikation