Page 10 - Initiativbanking
P. 10

10
MARKT KONJUNKTUR 2018
Stabiles Wachstum
BIP Deutschland 2018: +2,0 Prozent BIP Deutschland 2019: +2,1 Prozent
Es wächst und wächst und wächst: Das deutsche Bruttoinlandsprodukt wird nach den Prognosen der DZ BANK 2018 abermals um 2,0 Prozent zulegen, im Folgejahr um weitere 2,1 Prozent. Gestiegen sind zudem die Chancen für ein „Schönwetterszenario“ mit Wachstumsraten von sogar bis zu 2,5 Prozent in den nächsten zwei Jahren, verbunden mit einem kräftigeren Lohnanstieg und etwas höheren In ati- onsraten. Dafür dürfen nach den Worten von Chefvolkswirt Stefan Bielmeier aber „die internationalen Risikofaktoren“, wie mögliche Handelsbeschränkungen durch die US-Regierung, ein harter Brexit oder eine Regierungsübernahme der Populisten in Italien, „nicht schlagend werden“.
Eurokurs bremst nicht
€-US-$-Kurs 6 Monate: 1,18 € -US-$-Kurs 12 Monate: 1,23
Seit Jahresbeginn 2017 ist der Wechselkurs des Euro im Vergleich zum US-Dollar kräftig gestiegen. Sofort kam die Angst auf, der starke Euro würde die so stark vom Export abhängige deutsche Wirtschaft gefährden. Doch Chefvolkswirt Bielmeier beruhigt: „Zum einen erfolgte die jüngste Aufwertung des Euro von einem ver- gleichsweise niedrigen Niveau aus, zum anderen erstreckte sich die Wechselkurs- entwicklung über mehrere Monate und erfolgte nicht schnell und abrupt.“ Mittel- fristig sieht Bielmeier nur eine weitere leichtere Erhöhung des Euro-Dollar-Kurses auf 1,23 Euro je US-Dollar binnen zwölf Monaten.
Die Nachbarn gesunden
BIP EWU 2018: +2,0 Prozent
„Die Erholung im Euroraum könnte noch stärker an Fahrt gewinnen als bisher erwartet“, sagen die Researchexperten voraus. Das hat direkte, positive Folgen für die deutsche Exportwirtschaft. Nach wie vor exportiert Deutschland mehr als die Hälfte seiner Güter in andere Länder der Europäischen Union. Nicht nur die ohnehin stabilen Volkswirtschaften wie Deutschland, Österreich oder die Niederlande gedeihen, auch in den vormaligen Krisenlän- dern Südeuropas zeigt die wirtschaftliche Entwicklung eindeutig nach oben. „Nicht nur in Deutschland, sondern im gesamten Euroraum herrscht inzwischen eine optimistische Stim- mung vor, die nahezu mit den Boomjahren vor der Finanzkrise vergleichbar ist“, meint Biel- meier.
ZUR PERSON:
Stefan Bielmeier
ist seit Jahresmitte 2010 Chefvolkswirt und Leiter
des Bereichs Research
und Volkswirtschaft der
DZ BANK. Damit ist er für sämtliche Wirtschafts- und Finanzmarktprognosen der DZ BANK verantwortlich. Seine pointierten Kommen- tare  nden sich hier: bielmeiersblog.dzbank.de
Keine radikale Zinswende in Sicht
10-Jahres-Bundrendite Ende 2018: 0,8 Prozent
Mitte Oktober 2017 verkündete Europas Notenbankchef Mario Draghi, das Anleihenkaufprogramm ab Januar 2018 auf nur noch 30 Milliarden Euro monatlich zu halbieren. Ein harter Tritt auf die geldpoliti- sche Bremse ist das noch nicht. Doch klar ist, dass die Zeiten der ultraexpansiven Geldpolitik in Europa langsam zu Ende gehen. An der Zinsfront dürfte sich dennoch nur wenig tun. „Aufgrund der vorerst fortgeführten EZB-Anleihenkäufe und einer weiterhin nur geringen In ationsrate erwarten wir zu- nächst ein Verbleiben der zehnjährigen Bundrenditen auf dem aktuellen Niveau zwischen 0,4 und 0,5 Prozent“, sagt Bielmeier. Erst Ende 2018 erwartet er die Bundrendite bei 0,8 Prozent.
Fotos: jozefmici/Fotolia (vorherige Seite); Wonge Bergmann


































































































   8   9   10   11   12